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EM-ReisefuehrerFrankreich

FRANKREICH | EURO 2016 115 TOULOUSE man sich überhaupt anredet.“ Einruppiges,„rugbyges“Vokabular. InsoeinemUmfeldistderFuß­ ballwohldazuverdammt,fürimmer die Nummer zwei zu bleiben. Und doch wurde das Stadium auserwählt, vier Spiele der EURO 2016amUferderGaronnezuempfan­ gen.Spanien-Tschechien,Schweden-­ Italien, Wales-Russland und ein Achtelfinale. Das große Fest des euro­päischen Fußballs hat sich in die Fußballprovinz eingeladen. Das Stadium Wiegesagt,vielpassiertistnicht im Stadium, aber eine tolle Lage, gleich südlich vom Stadtzentrum, aufeinerInselzwischendenbeiden Flussarmen der Garonne gelegen, muss man ihm zugestehen. Gebautundeingeweihtwirddas Stadium–das„um“amEndespricht sich übrigens wie „om“ – ein Jahr vorderWeltmeisterschaft1938.Man gibt ihm damals den Spitznamen „das kleine Wembley“. Seither hat das Stadion tiefgreifende Renova­ tionenübersichergehenlassen.Die erste davon fand 1949 statt und erlaubte ihm, sich öfter ins sportli- cheundkulturelleLebenFrankreichs einzubringen. 1951 beschert ihm das Rugby-Meisterschaftsfinale zwischenTarbesundCarmauxeinen Zuschauerrekord. 1964 empfängt es eine Etappe der Tour de France. 1974 eine Großveranstaltung des KandidatenFrançoisMitterrandvor den Präsidentschaftswahlen. Und der Fußball? Richtig: 1987 verpflichtet der Club Dominique Rocheteau, der seine Karriere in Toulouse ausklingen lässt. Immer- hin geht es noch einmal in den UEFA-Cup, aber nach einem Sieg gegenPanioniosAthenistwiederin der zweiten Runde Schluss, gegen denzukünftigenSiegerBayerLever- kusen. Am 31. Mai 1989 absolviert Dominique Rocheteau sein letztes Profispiel,gegendenMatraRacing, beidemMaximeBossis,einanderer tragischerHelddesWM-Halb­finales inSevilla1982,amselbenTagseinen Hut nimmt. Ansonsten: 1987 das Konzert von David Bowie. Und 1992 die „Dangerous“-Tour von Michael Jackson. Im Vorfeld der WM 1998 finden große Bauarbeiten statt, die das Fassungsvermögenauf36.500Plätze anheben. Das Stadium empfängt immerhin sechs Spiele, fünf Grup- penspiele und ein spannendes Achtelfinale zwischen Holland und Jugoslawien,andasmansichgern erinnert.Zweioffensive,spielfreudige Mannschaften.DieHolländertreten als Favoriten an, müssen sich aber auchvorderErfahrungvonSpielern wie Stojkovic´oder Mijatovic´ in Acht nehmen,diegradeerstdieDeutschen in Lens über weite Strecken vorge- führt haben. Lange steht es 1:1, aber in den Schlussminuten entscheiden sich GuusHiddinksMannen,aufzu­drehen. Zunächst ein Drehschuss von

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