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EM-ReisefuehrerFrankreich

de Boer, der zur Ecke gelenkt wird, danneinSchussvonOvermars,den Ivica Kralj im Tor der Jugoslawen ablenkt. Kurz vor Abpfiff schnappt sichEdgarDavidsdenBall,wirdnicht angegriffenundnimmtsichalleZeit der Welt, einen halbhohen Links- schuss anzusetzen. Kralj berührt denBallnoch,aberdasLederflitzt ins Netz. Davids hat die Holländer ins Viertelfinale gegen Argentinien geschickt, wo sie sich mit genau demgleichenErgebnisdurchsetzen – 2:1 in der Schlussminute durch Dennis Berg­kamps Traumtor. Mit dem Umbau steht das Stadiumjetztgutda,undeshateine sportlich-faire Gesinnung, die Couber­tinalleEhremachenwürde. Es ­­schmollt nämlich nicht auf seinerInsel,sondernlädtdasRugby zu sich ein, dem es anderswo angesichts seines regionalen, nationalen, europäischen und schließlich weltweiten Erfolgs zu eng wird: Spiele der Fünf­­zehner- Rugby-­­­WM (= Rugby Union) und regelmäßig Meisterschaftsfinals des Dreizehner-Rugby (= Rugby League). Edle Gastfreundschaft. Entscheidendis‘letztlichdasSpek- takelauf’mPlatz.DasStadiumkennt sein Potential und kann nicht ewig darauf warten, dass der TFC ein GroßerderLigue1wird.Lieberspielt es selber in der ersten Liga als Austragungsort und bewirbt sich für die Euro. So wird das Jahr 2016 zu einer neuen Etappe. Das Stadium feiert TOULOUSE 116 FRANKREICH | EURO 2016 seineneuerlicheVergrößerung,was gutpasst,denn2016istinToulouse auchsonsteinJubeljahr:manfeiert den350.JahrestagderAushebung desCanalduMidiundden20.seines Einzugs ins UNESCO-Welterbe. Toulouse, meine Heimat Eskommtnichtoftvor,dassdie Leute aus ganz Europa wegen des Fußballs nach Toulouse kommen. InnormalenZeitenbrauchtdieStadt den Fußball gar nicht, um die Men- schenanzuziehen.Siekommenauch soindie„rosaStadt“(„lavillerose“), inderdieSonneaufdiekorallenfar- benen Terrakotta-Ziegel knallt. MittlerweileistToulousedieviertgrößte Stadt in Frankreich geworden, eine Metropole von knapp einer Million Einwohnern.Toulousewächst,nicht nur wirtschaftlich, mit dem Sitz von Airbus, seiner Muttergesellschaft undzahlreichenZulieferern,sondern auchwissenschaftlich,mitmehrals 100.000 Studenten. Toulouse und sein Akzent „wie ein Sturzbach aus Kieselsteinen“, um den Sänger Claude Nougaro nocheinmalzuzitieren.EinAkzent, der sich aus der alten, jahrhunder- telangunterdrücktenKultursprache desOkzitanischenspeist.EinAkzent, wie für die Deutschen gemacht! Endlich dürfen sie all die in Paris stummen Auslaute, die „e“ und die „s“unddie„n“aussprechen.„Moun païs“ (also ungefähr „mun pa-is“) statt „mon pays“ („mõ pe-i“) heißt es im Okzitanischen für „meine

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