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EM-ReisefuehrerFrankreich

dazu nicht in der Lage seid, dann machen wir es eben selber! Mit der Gründung von Riesen-­ Events zum Ziele der Verkaufsförderung der eigenen Zeitung hatte L’Equipe ja schon Erfah- rung: ihr Vorgänger namens l’Auto-Vélo hatte 1903 die Tour de France ins Leben gerufen … DerJüngsteimBundewarJacquesFerran, damals 35 Jahre alt. Besucht man den heute 96-Jährigen in seiner Pariser Wohnung, kann man von seiner geistigen Vitalität und seinem unglaublichenGedächtnisnurbeeindrucktsein. Über die unverfrorene Art und Weise, wie sie aus ihrer engen Redaktionsstube damals das Projekt „Europacup“ vorangetrieben haben, kann er heute nur noch lachen: „Ein einziger Bluff war das! Wir wären nie in der Lage gewe- sen, den Wettbewerb wirklich zu organisieren, internationale Schiedsrichter zu koordinieren und einen Verteilungsschlüssel für die Einnah- men zu überwachen.“ Was die vier Musketiere von L’Equipe allerdings nicht davon abhielt, ihr Vorhaben einfach weiterzutreiben. Anfang 1955 verfasst Ferran in einem Pari- serBistroschonmaldasRegelwerk:sechsfein säuberlichbeschriebeneSeiten,diebereitsalle Innovationen beinhalten: ein Teilnehmer pro Landesverband,K.-o.-SysteminHin-undRück- spielen immer am Mittwochabend zwischen SeptemberundMai,VerkaufderÜbertragungs- rechte ans internationale Fernsehen. Dann werden 18 europäische Top-Clubs angeschrie- ben, 15 davon reagieren sofort und mit Begeis- terung. Im März werden Hanot und Ferran in Wien beim ersten Kongress der noch jungen UEFA vorstellig, blitzen mit ihrer Idee aber bei denFunktionärenab.„NichtAufgabederUEFA“, belehrt sie der Engländer Stanley Rous, der bereits auf den FIFA-Chefsessel schielt und auffällige Initiativen vermeiden will. 44 FRANKREICH | EURO 2016 Dezember 1954: ­L‘Equipe geht vorweg und stellt ein Konzept für eine „Europameis- terschaft der Clubs“ vor.

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