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EM-ReisefuehrerFrankreich

FRANKREICH | EURO 2016 41 Spiels übersetzt haben. Sie nennen es einfach „le football“, wobei die Aus- sprache – „futbol“ – allerdings zu wünschen übrig lässt. Meistens kürzen sie ihn zu „le foot“ ab – mit diesem Wort kommen Sie überall durch. Was bei allem Respekt für den fundamentalen Impuls der Engländer allerdings oft übersehen wird (insbesondere aus deutscher Sicht), ist der immense Beitrag einer Reihe französischer Fußball-Idealisten, die das Spiel erst zu dem gemacht haben, was es heute ist. Wäre es nach den englischen Erfindern gegangen, hätten Sie diesen Sommer kaum Anlass, Ihre Nationalmannschaft zu einem spannenden Kontinentalturnier zu begleiten. Die wahren Motoren der Internationalisierung des Fußballs, die Ideenlieferer und Verfechter europäischer und weltweiter Wettbewerbe, kamen allesamt aus Frankreich. So wie der Baron de Coubertin die Olym- pischen Spiele aus der Versenkung holte und neu schuf, so waren die geschickten französischen Fußballdiplomaten Jules Rimet und Henri Delaunay oder die umtriebigen Journalisten der Sportzeitungen L’Equipe und France Football die Urheber der heutigen Fußball-Welt, die uns hof- fentlich auch diesen Sommer wieder großartige sportliche, aber auch zwischenmenschlicheErlebnissebeschert.DieEURO2016isteinwillkom- mener und angemessener Anlass, dies in Erinnerung zu rufen. „Football’sComingHome“,sangendieEngländervorzwanzigJahren, alsdieEuropameisterschaftaufihrerInselvorbeischaute.ImSommer2016 wäre eine französische Version „L’Europe du football rentre à la maison!“ keineswegs anmaßend. Henri Delaunay und Jules Rimet Was ein rechtes Turnier ist, braucht eine Siegertrophäe. So auch der „Europapokal der Nationen“, der unter diesem Namen 1960 zum ersten Mal ausgespielt wurde und dessen Finalspiele in Frankreich stattfanden. DerPokal,derdemsiegreichensowjetischenTeamimPariserPrinzenpark übergebenwerdenkonnte–am10.Juliübrigens,andemauchdiesesJahr dasFinalestattfindenwird–,waraufdenNamen„TrophéeHenriDelaunay“ getauft, als Hommage an den nach schwerer Krankheit fünf Jahre zuvor verstorbenen ersten Generalsekretär der UEFA, der sich über Jahrzehnte hinweg für die Entwicklung des Fußballs verdient gemacht hatte. DenAntragfürdieseNamensgebunghatteseinSohnPierreDelaunay auf recht unaufdringliche, bescheidene Weise gestellt. Ihm war bewusst, dass sein Vater immer darunter gelitten hatte, im Schatten seines Lands- mannsundMitstreitersJulesRimetgestandenzuhaben.Rimet(1853-1956) war 1920 zum Präsidenten der FIFA gewählt worden und füllte diese Funktion 34 Jahre lang aus – seine gewissermaßen letzte Aktion im Amt

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