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DFB Journal 03-2015 - Heimspiel bei Briegel

NACHSPIELZEIT

96 DFB JOURNAL 03 | 2015 Hier lebt und wohnt seit nunmehr 25 Jahren der bedeutendste Fußballer, den die Pfalz und der 1. FC Kai- serslautern in der Geschichte der Bundesliga hervor- gebracht haben. Und dann erzählt er, wie es ihn, für denKaiserslauterndreiJahrzehntelangderMittelpunkt der Welt gewesen war, hierhin verschlagen hat nach Germersheim. „Während der Weihnachtszeit 1986 haben wir in Speyer mit unserem Stammtisch den Geburtstag eines befreundeten Journalisten gefeiert. AndiesemAbendhabeichmeinePetraausdembenach- barten Germersheim kennengelernt. 1988 haben wir geheiratet, sind zunächst zu ihren Eltern in deren Haus in Germersheim gezogen und haben 1990 ganz in der Nähe nach der Geburt unseres Sohnes Sandro unser heutiges Eigenheim gebaut.“ Nicht mehr Kaiserslautern, sondern 80 Kilometer weiter Germersheim sei nunmehr der Mittelpunkt sei- nes Lebens. Doch ob Westpfalz mit dem Betzenberg oder Südpfalz mit Germersheim oder Herxheim, wo Hans-Peter Briegel kürzlich mit 90 Gästen in seinen 60. Geburtstag hineingefeiert hat – Hauptsache Pfalz. „DiePfalzistmeineHeimat,Pfälzerbinichimmergewe- sen und habe mich, wo immer ich als Spieler oder Trai- ner im Ausland tätig gewesen bin, stets als Pfälzer gefühlt“, sagt er. Briegel und sein Heimatgefühl. In Kaiserslautern wurde er geboren, hier machte er seine Lehre zum Maschinenschlosser. 15 Kilometer entfernt, in Roden- bach in der Hauptstraße 29, wuchs er auf dem 27 Hek- tar großen Bauernhof seiner Eltern zwischen dem Stall mit mehr als einem Dutzend Kühen und dem großen Misthaufenauf.SeinVaterwohntseitnunmehr90Jah- ren noch immer dort. Nur einen Steinwurf entfernt befand sich das heute nicht mehr existierende Leichtathletik-Gelände des TVRodenbach.„Häuserhabensiedorthingebaut“,sagt Briegel über den Ort, an dem seine außerordentlichen athletischen Fähigkeiten ausgebildet und gefördert wurden. Zwölfmal Deutscher Jugendmeister im Weit- sprung und Dreisprung, 10,8 Sekunden seine Bestzeit über 100 Meter. „7,48 Meter sprang ich als 16-Jähriger weit. Damit käme ich heute noch bei jeder deutschen Meisterschaft der Männer in den Endkampf“, sagt er. DerFußballplatzdesSVRodenbachlagamWald,nur drei Minuten entfernt. Hier bestritt er mit fast 17 Jahren sein erstes Fußballspiel überhaupt. In der A-Jugend – und nach einem halben Jahr schon in der „Ersten“, für die er auf Anhieb als Mittelstürmer 36 Punktspieltore in seiner Premierensaison erzielte. Der Weg zum 1. FC Kai- serslautern war geebnet. Zum heiß geliebten Betzen- berg, wo er bereits als Siebenjähriger auf der Westtri- büne stand und kaum ein FCK-Heimspiel verpasste. Als er im Frühjahr 1976 beim Auswärtsspiel gegen BayernMünchenalsEinwechselspielerzuseinemersten Bundesligaeinsatz kam, hatte noch nie so einer wie er die große Fußballbühne betreten. Profi auf dem zweiten Bildungsweg. Ein Kraftprotz voller Muskeln und Sehnen, der zwar schnell laufen konnte, hoch und weit springen, der aber erst noch lernen musste und schnell lernte, dass die Strecken auf dem Spielfeld kürzer und kurven- reicher sind als auf der Laufbahn. Und der erst noch festzustellen hatte, dass er außer Muskeln auch Ball- gefühl hat, wie ihm sein erster Bundesligatrainer Erich Die Trophäe für den „Fußballer des Jahres“ 1985 hat er normaler- weise im Keller. Gegner in Italien, heute noch in Kontakt: Briegel mit dem großen Diego Maradona. DEUTSCHE MEISTER IN ITALIEN 1964 HELMUT HALLER FC BOLOGNA 1968 KARL-HEINZ SCHNELLINGER AC MAILAND 1972 HELMUT HALLER JUVENTUS TURIN 1973 HELMUT HALLER JUVENTUS TURIN 1985 HANS-PETER BRIEGEL HELLAS VERONA 1989 LOTHAR MATTHÄUS INTER MAILAND ANDREAS BREHME INTER MAILAND 1995 JÜRGEN KOHLER JUVENTUS TURIN 1999 OLIVER BIERHOFF AC MAILAND CHRISTIAN ZIEGE AC MAILAND JENS LEHMANN AC MAILAND 2011 ALEXANDER MERKEL AC MAILAND

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