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DFB Journal 03-2015 - 100 Spiele in zehn Jahren

FAN CLUB

03 | 2015 DFB JOURNAL 31 ›› FAN CLUB NATIONALMANNSCHAFT Mit derartigen „Liebesbeweisen“ weiß Hoffmann umzugehen. Schließlich kennt der Hannoveraner seine Mitfahrer. Von zahlreichen Touren. Von Köln bis Kap- stadt. Rund um den Globus. Insofern waren die knapp drei Stunden von der niedersächsischen Hauptstadt in die sächsische Großstadt ein eher kurzer Ritt. Ein Tagestrip halt. „Diese Reisen verbinden“, sagt Hoffmann. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft.“ Fünf bis 20 Personen seien immer dabei. „Nach Dublin zum Irland- Spiel waren es sogar 16“, erzählt er. Die Gruppe ist groß genug, um den Überblick zu verlieren, selbst für einen, der Buch führt. Denn die Mitfahrer verbessern ihn: „Es waren 26 dabei!“ Auf jeden Fall sind es ausreichend Leute, die einen fürsorglichen Blick auf den anderen werfen. Und ihm helfend zur Seite stehen, wenn er mal nicht weiter- weiß. Als Frank Hoffmann überlegt, bei welchen Län- derspielen er in jüngster Vergangenheit war, sind die Kollegen wieder schneller. „Georgien, Schottland, ...“, zählt er die Auswärtsfahrten gerade auf, als es aus dem Hintergrund heißt: „Du warst bei allen EM-Quali- fikationsspielen dabei!“ Man glaubt es gerne, denn es kommt ja auch nicht überraschend,irgendwiemusserschließlichaufseinen Schnitt kommen. Aber normal ist das nicht. Das weiß Frank Hoffmann selbst. „Das beeindruckt mich selbst“, sagt er. Irgendwie kam es halt so. Einmal angefangen, ließ ihn der Fußball nicht mehr los. Begonnen hatte seine Affäre mit der National- mannschaft eher beiläufig. Denn Fußball-Fan war er schon lange. Mit Hannover 96 ist er bereits seit Jah- ren unterwegs, seit 2001 besitzt er eine Dauerkarte. Irgendwann wollte Hoffmann dann auch mal ein Län- derspiel sehen. Er fand zwei Kumpels, die mitkamen. Sie schauten sich das Confed-Cup-Spiel gegen Tune- sien in Köln an. Ein tolles Spiel, 3:0 für Deutschland. Hoffmann war begeistert. Es folgte das Auswärtsspiel gegen Frankreich in Paris im November 2005 und der Eintritt in den Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola, was ihm die Teilnahme an der WM 2006 sicherte. „Und seit dem Turnier brummt es“, sagt Hoffmann und lacht. Seither ist er dauerhaft auf Achse. Immer der Natio- nalmannschaft auf der Spur. Keine WM und keine EM hat er seitdem verpasst. Dafür musste er zuweilen kämpfen. Vor allen Din- gen im Büro. Denn sein Hobby ist zeitintensiv. Aber der Urlaub ist knapp bemessen, und im Steuerbüro, in dem er arbeitet, sind Fristen einzuhalten. „Deswegen kann ich nie länger als dreieinhalb Wochen am Stück fort sein“, erklärt er. Für die WM 2014 bedeutete das, dass er die DFB-Auswahl von der Vorrunde bis zum Viertel- finale begleiten konnte. Dann musste er zurück an den Schreibtisch. Das Halbfinale verfolgte er im Fernsehen. Doch für den Fan-Charter zum Finale von Rio buchte er sich ein. „Dafür bin ich meiner Chefin sehr dankbar“, sagt er. Diese hatte er bekniet, doch den einen freien Tag,denMontagnachdemFinale,auchnochzu bekom- men. Sie hatte es erlaubt. Frank Hoffmann ist deswe- gen um dieses eine große Erlebnis in seinem Leben reicher: Er durfte das WM-Finale vor Ort erleben. „Das war das Größte überhaupt“, sagt er. DieserSuperlativbremstseinenEnthusiasmusaber nicht im Geringsten. Denn mit 100 Länderspielen ist bei ihm noch längst nicht Schluss. Die EURO 2016 hat er als Ziel definiert. Deshalb braucht auch niemand bei ihmwegenSommerurlaubanzufragen,wennderjenige nicht die Destination Frankreich angibt. Und sollte es mit den Tickets für Turnier klappen, dann hätte er auch kein Problem damit, sich dafür wieder hinters Lenkrad zu setzen. Er kennt ja seine Jungs.

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