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DFB Journal 03-2015 - Dungas Außenansichten

NACHSPIELZEIT

36 DFB JOURNAL 03 | 201536 DFB JOURNAL 03 | 2015 allerOrganisationundPlanungmusstdudieDingeerst einmal umsetzen. Das wird in Deutschland dann auch gemacht. Ich verfolge die Bundesliga nach wie vor. Die Stuttgarter haben zuletzt schwere Zeiten durchlebt. Ich hoffe, dass sie zu alter Stärke zurückfinden. Kommen wir zur aktuellen Situation in Brasilien. Sie haben nach der WM 2014 die Aufgabe des Cheftrai- ners zum zweiten Mal übernommen. Wie schwierig war es, in dieser Stimmung, in dieser Atmosphäre der Enttäuschung über die Seleção einen Neuanfang einzuleiten? Das Schwierigste ist das Misstrauen der Leute, der Fans, die Kritik der Medien, unsere brasilianische Kultur,allessoforterreichenzu wollen,derWunsch, alles von einem Tag zum anderen zu lösen. Wenn man verliert, denken immer alle, dass es einen ein- zigen Grund für die Niederlage gab, und dass man nurhinzugehenbraucht,undesreicht,diesenumge- hend aus der Welt zu schaffen. Wenn man sich jetzt Deutschland ansieht, wie viele Jahre es bis 2014 gebrauchthat,umeinsostarkesTeamaufdieBeine zu stellen, erkennt man aber, dass es eben nicht immer so schnell geht. Wie lässt sich das ändern? Wir müssen das Vertrauen der Fans zurückgewinnen, die Spieler brauchen wieder neues Selbstvertrauen. Sie müssen damit leben, dass der Druck jetzt weiter wächst. Was 2014 passiert ist, ist mit dem von 1950 vergleichbar,alsBrasiliendieWMimeigenenLandver- loren hat. Wir können jetzt nicht Jahre darauf warten, denWM-Pokalwiederzuholen.Wirmüsseneinestabile Mannschaft aufbauen, was schwierig ist, weil es dau- erndKritikgibt.Dumusstimmergewinnen.Undselbst wenn du gewinnst, kommt Kritik. Wichtig ist aber, dass wirunsaufdasWesentlichekonzentrieren,Ergebnisse einfahren, ein stabiles Team zusammenstellen. Warum ist das Anspruchsdenken so gnadenlos? WirhabeneineMentalität,dasswirgewinnenmüssen. Wir haben aber nicht die Bescheidenheit, anzuerken- nen, dass die anderen auch mal besser sind, dass die anderen auch Fußball spielen können, dass die ande- ren Teams auch arbeiten, sich auch vorbereiten, und es nur einen gibt, der gewinnt. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir 24 Jahre durchlebt haben, ohne eineWMzugewinnen,dasses48Jahregedauerthat, bis wir wieder eine Copa América gewonnen haben. Der Spielführer des Weltmeisters 1994 stemmt den WM-Pokal und jubelt mit Keeper Taffarel. Dunga bei seiner Vorstellung als Neuzugang des VfB Stuttgart mit dem damaligen VfB- und späteren DFB-Präsidenten Gerhard Mayer- Vorfelder. D IE KAP I T ÄNE DER WELTMEISTER 1930 José Nasazzi (Uruguay) 1934 Giampiero Combi (Italien) 1938 Aldo Olivieri (Italien) 1974 Franz Beckenbauer (Deutschland) 1978 Daniel Passarella (Argentinien) 1982 Dino Zoff (Italien) 1962 Mauro Ramos (Brasilien) 1966 Bobby Moore (England) 1970 Carlos Alberto (Brasilien) 1950 Obdulio Varela (Uruguay) 1954 Fritz Walter (Deutschland) 1958 Bellini (Brasilien)

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