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SHS Jahresbericht 2012

April Es war eine besondere Trainingseinheit der E-Junioren der TSG Seckenheim: Torwart Hannes Morgenthaler konnte sich nicht nur sein Trikot überstreifen, sondern auch sei- nen 30 Mannschaftskameraden stolz seine neue Fußprothese präsentieren. Frisch vom Orthopädietechniker angefertigt, überreich- te Stiftungskurator Michael Herberger dem Jugendspieler die aus Mitteln des DFB- Sozialwerks finanzierte Prothese. Mai Dass blinde Menschen Fußball spielen, hat sich rumgesprochen. Seit dem Jahr 2008 bereits läuftderBetriebderBlindenfußball-Bundesliga. Im Mai startete die europaweit einzigartige Spielrunde für blinde und sehbehinderte Fuß- ballerinnen und Fußballer in Neumünster ihre Städtetour und wurde dabei als einer von 365 Orten im Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. 2012 folgten Spieltage in Heidelberg, Herford und München. Juni In 20 Landesverbänden des Deutschen Fuß- ball-Bundes (DFB) werden Koordinatoren für den Behindertenfußball künftig An- sprechpartner für Menschen mit Behinde- rungen sein. Hauptziel ist es, Fußballspielern mit Beeinträchtigungen bundesweit den Zugang in die „Fußballfamilie“ zu erleich- tern. Die Sepp-Herberger-Stiftung stellt dazu pro Jahr mehr als 100.000 Euro zur Verfügung. Sepp Herberger über die Gründung einer solchen zentralen Liga, die erst 1963 mit der Bundesliga Wirklichkeit werden sollte, dachte. Herberger, das ergibt das Quellen- studium eindeutig, war ein geistiger Vater der Bundesliga, die im August 2012 ihr 50. Jubiläum feierte. Ihretwegen hat er sogar noch ein Jahr als Bundestrainer dran- gehängt, wie er notierte: „Die Einführung der Bundesliga hat mein Rücktrittsgesuch verzögert. Ich kenne die Verhältnisse inner- halb des DFB und seiner Vereine wahr- scheinlich so gut, wie sie außer mir keiner kennt. Dieser Einblick hat es mir dringend geboten erscheinen lassen, wenigstens das erste Jahr einer Bundesliga noch im Dienst zu bleiben, also bis 1964.“ Herberger hatte Sorge und sah schon damals voraus, was erst 2000 Realität werden sollte: dass sich die Vereine der obersten Klasse (in der DFL) verselbst- ständigen würden. „Die Bundesliga wird zu einem Instrument der Macht, sie soll autonom werden!“, notiert er kurz nach deren Gründung am 28. Juli 1962. „Wohin es führt, ist ebenfalls bestens bekannt. Die Liga hat die Macht, der DFB ist gerade noch dabei, als Briefkasten sozusagen.“ Konzentration der Kräfte Und doch waren es Luxus-Sorgen im Ver- gleich zu den Jahren des Kampfes um ihre Durchsetzung. Der begann schon 1932, noch ohne Herberger. Der DFB-Vorstand hatte auf dem Bundestag die Einführung des Profitums im kleinen Zirkel vorbereitet, auf dem nächsten Bundestag Ende Mai sollte die Reichsliga gegründet werden. Die Machtergreifung der Nationalsozialis- ten im Januar 1933 machte dem einen Strich durch die Rechnung, die Idee von Profifußballern passte nicht ins Weltbild der Nationalsozialisten. Aber im August 1939, mittlerweile gab es nur noch 18 oberste Ligen – die „Gau- Ligen“ –, stand die Reichsliga wieder auf der Tagesordnung eines „außerordent- lichen DFB-Bundestags“ mit den 18 Gau- Fachwarten. Im Kicker stand damals: „Dass die Reichsliga kommt, erscheint heute wohl so gut wie sicher. Es fragt sich nur, wann sie kommt und in welcher Form sie die neue Epoche des deutschen Fußballs ein- leiten soll. Die Reichsliga muss eines Tages kommen, wenn die deutsche Fußballbe- wegung nicht in der Mittelmäßigkeit ersti- cken soll.“ Sepp Herberger berichtet, wie er an jenem 25. August abends um elf in Berlin im Hotel „Russischer Hof“ davon erfuhr, dass im fernen Bremen die Ent- scheidung wieder einmal verschoben wer- den musste. Denn der Krieg mit Polen nahm an diesem letzten August-Wochen- ende Formen an, und nicht nur das Län- derspiel gegen die Schweden wurde „wegen drohender Kriegsgefahr“ abge- sagt. Herberger erfuhr von einem Funk- tionär, dass „die Tagung in Bremen aus demselben Grund wie unsere Reise ein Opfer der politischen Entwicklungen war. Das Thema Reichslage sei mitten im Schwunge gewesen, als die Tagung auf- gelöst wurde.“ Herberger war enttäuscht, seit zwei Jahren war er als Reichstrainer für die Nationalmannschaft allein verant- wortlich. Auch für das frühe Aus bei der WM 1938. Ihm war an einer Konzentration der Kräfte also sehr gelegen – und nicht nur ihm. Zitat Herberger: „Die Fußball- Nationalmannschaft und ihre Führung waren schon immer für eine Konzentration der besten Spieler und Vereine in einer kleinen Spitzenklasse. Dieses Thema war schon unter Otto Nerz sehr häufig Gegen- stand des Gesprächs zwischen Nerz und dung der bundesliga

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