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SHS Jahresbericht 2012

„Wissen, wo das große Herz des Fußballs schlägt“

sationsmanagement berufen. Dafür not- wendige Schlüsselqualifikationen erwarb er in Form von staatlichen Abschlüssen sowie Zertifikatsstudien. Mit 32 Jahren wurde er Personalchef in einem Konzern- teil, übernahm später Leitungsaufgaben inverschiedenenGroßprojektenimGesamt- konzern. Sandrocks eigentlicher Traum war es aber, Fußballprofi zu werden. Mit sechs Jahren startete er bei TuS Meerbeck seine Spieler-Laufbahn: „In Meerbeck habe ich das Fußballspielen gelernt.“ Der Klub spielt nach der Fusion mit der DJK Meerbeck heute als Meerbecker SV Moers 13/20 in der Kreisliga B im Fußballverband Nieder- rhein. Sandrock ist dem Verein noch immer verbunden: „Es ist selbstverständlich, dass ich den Klub unterstütze, wenn ich kann“, betont er. Von Meerbeck ging es anschlie- ßend nach Duisburg zum VfB Homberg. Dort entdeckten ihn schnell die Späher des großen MSV. Sandrock sollte Profi wer- den. „An die ersten Vertragsverhandlungen kann ich mich noch gut erinnern. Sie fan- den bei uns zu Hause in der Bergmanns- küche statt.“ Sandrock und der MSV einig- ten sich schnell. Doch dann kam es anders: Im Oberligaspiel gegen Schwarz-Weiß Essen verletzte sich der damals 17-jährige Helmut schwer am Knie. Sandrock hatte bis zu dieser Zeit bereits 18 Mal für DFB- Auswahlmannschaften (Schüler und A- Jugend) gespielt. Eine hoffnungsvolle Kar- riere endete früh. „Ich bin froh, dass ich mein Hobby ‚Fußball‘ trotzdem zum Beruf machen durfte“, sagt Sandrock stolz. „1954 wegweisend für DFB- Entwicklung!“ Das „Wunder von Bern“ kennt Sandrock selbst nur aus Erzählungen, Film und Hör- funk. Sönke Wortmanns Film „Das Wunder von Bern“ hat der Generalsekretär bereits mehr als zwei Dutzend Mal angesehen. „Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an das Endspiel von 1954 denke.“ Den damaligen Titelgewinn des Teams um Bundestrainer Sepp Herberger schätzt er außerordentlich hoch ein: „Der WM-Titel von 1954 war wegweisend für die gesamte Entwicklung unseres Verbandes. Wir pro- fitieren davon noch heute!“ Zu einer per- sönlichen Begegnung mit Sepp Herberger kam es nie: „Leider“, betont Sandrock, um dann sofort nachzuschieben: „Bei einem Sichtungsturnier in Duisburg Mitte der 1960er-Jahre erhielt ich als bester Spieler ein Herberger-Buch. Darauf bin ich bis heute stolz.“ Sein eigenes sportliches Vor- bild war und ist Heinz Flohe. Die Karriere des Kölner Linksfußes, der seit dem Jahr 2010imWachkomaliegt,verfolgteSandrock akribisch und tut es bis heute. „Ich bin froh, dass wir Heinz Flohe und seine Frau aus Mitteln der Sepp-Herberger-Stiftung in ihrer schwierigen Situation unterstützen können.“ Mit der Stiftungsarbeit das Andenken Herbergers zu pflegen, ist Sand- rock genau wie das gesellschaftliche Enga- gement der DFB-Stiftungen sehr wichtig: „In unseren Stiftungen wird mit tollen Pro- jekten wichtige und bedeutungsvolle Arbeit geleistet.“DieStiftungensiehtSandrockals Impulsgeber, um gesellschaftliche Themen aufzugreifen. „Im Bereich der Inklusion macht es die Sepp-Herberger-Stiftung vor. Gemeinsam mit den DFB-Landesverbänden arbeiten wir für einen selbstverständlichen Umgang von Menschen mit und ohne Han- dicap. Ich bin ein Freund des Prinzips von ‚Entwicklung statt Verordnung‘.“ Stiftun- gen sind für ihn die geeigneten Institutio- nen, um soziales und gesellschaftliches Engagement wahrzunehmen. „Man asso- ziiert mit Stiftungen, Gutes zu tun!“ Seine eigenen Wurzeln hat Sandrock beim Thema soziales Engagement nie vergessen. Noch heute lebt er „im Pott“. In Herten ist er zu Hause. Dort lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern. Die Familie ist in das Sozialleben voll integriert. Engagiert in der Kirchengemeinde, dem Kindergarten, der Schule. Wo es geht, bringt sich der Generalsekretär ein: „Wenn ich helfen kann, helfe ich. Das ist für mich selbstver- ständlich.“ Klar, dass er auch das nahende 100-jährige Jubiläum des Meerbecker SV Moers mitbegleiten wird. Ohnehin gehören regelmäßige Besuche beim Amateurfußball für Sandrock zum festen Programm. „Wir brauchen im Fußball beides: den Profisport und den Breitenfußball. Ohne Basis stirbt die Spitze. Man muss wissen, wo das große Herz des Fußballs schlägt…“ www.sepp-herberger.de 37 Herz de s Fussballs schlägt“ Helmut Sandrock mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, mit Ehefrau Veronika, beim Benefizspiel für Michael Tönnies.

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