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SHS Jahresbericht 2012

Behindertenfußball

18 Behindertenfußball Seit dem 26. März 2009 gilt in Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK). Die UN-BRK bindet alle staatlichen Gewal- ten und verpflichtet sie, die Gesellschaft aus der Perspektive von Menschen mit Behinderungen zu sehen. Diese Heraus- forderung für künftiges staatliches Han- deln wird auch unter dem Begriff der Inklu- sion diskutiert. Aus Artikel 30 Absatz 5 der Konvention ergibt sich ein Recht behin- derter Menschen auf gleichberechtigte Teilhabe am Sport. Die Konvention kon- kretisiert den allgemeinen Gleichheits- grundsatz und das Diskriminierungsverbot des Artikels 3 des Grundgesetzes. Aus der UN-BRK resultieren auch Herausforderun- gen für das zukünftige Handeln der auto- nomen Sportverbände. Innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes ist die Sepp-Herberger-Stiftung für den Behindertenfußball verantwortlich. Diese Zuständigkeit ergibt sich aus Paragraf 4 Nr. 3c der DFB-Satzung in Verbindung mit Paragraf 2 Nr. 1c der Stiftungssatzung. Die Stiftung ist – wie in ihren anderen drei Schwerpunkten auch – gerade im Behin- dertenfußball mit eigenen Projekten ope- rativ tätig, hat ein breites Netzwerk und fundiertes Know-how. Mit eigenen Projek- ten und Initiativen sollen gesellschaftspo- litische Ziele verwirklicht und die öffentliche Wahrnehmung für die beeindruckenden Leistungen der Sporttreibenden gesichert werden. Dazu zählt vor allem auch, auf Basis der UN-Behindertenrechtskonvention die Organisationsstrukturen des Fußballs immer weiter für Menschen mit Behinde- rungen zu öffnen. Zahlreiche hervorragende Ansätze In Deutschland leben aktuell rund 8,6 Mil- lionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Viele von ihnen sind fußball- begeistert. Bereits heute treiben in einigen Hundert DFB-Vereinen beeinträchtigte Fußballer Sport und sind in die „normalen“ Vereinsstrukturen integriert. Beispiels- weise beim VfB Gelsenkirchen: Dort sind zehn Prozent der Vereinsmitglieder blinde und sehbehinderte Sportler. Der FSV Offen- bach aus der Vorderpfalz hat geistig behin- derte Fußballer in seine Strukturen inte- griert, das Team der Reha-Werkstatt Oberrad nimmt in Kooperation mit einem Frankfurter Fußballverein am Ligaspielbe- trieb des Hessischen Fußball-Verbandes teil. Der SV Blau-Weiß Aasee in Münster Fußball mit Behinderung - Warum auch nicht? Menschen mit Behinderungen sind in vielen Fußballvereinen seit vielen Jahren selbstverständliche Mitglieder der Vereinsfamilie, treiben gemeinsam mit nicht behinderten Mitspielern ihren Sport oder schließen sich in eigenen Abteilungen zusammen. Inklusion ist für den organisierten Fußballsport daher kein Fremdwort – DFB-Vizepräsident Karl Rothmund über einen gesellschaftlichen Wandel und die Inklusionsinitiative der Sepp-Herberger-Stiftung.

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