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SHS Jahresbericht 2012

Resozialisierung

26 Resozialisierung Ein ganz normaler Sport- verein Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach sei- ner Gründung am 22. Juli 1987 feierte der TuS Versen mit einem Fußballturnier in der JVA Meppen sein Jubiläum. Mit dabei waren neben dem Anstaltsteam die Mann- schaft der JVA Lingen, die als SuS Hesepe ebenfalls am Kreisklassen-Spielbetrieb teil- nimmt, sowie eine Auswahl der 3. Kreis- klasse Emsland. Sieger des Turniers wurde der Gastgeber. Bei der Siegerehrung erhiel- ten die Mannschaften aus den Händen von DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler und Bernd Busemann Pokale und je drei Fuß- bälle. „Die Besuche in Justizvollzugsan- stalten sind für mich besondere Momente. Ich bin seit über 30 Jahren in diesem Bereich für die Sepp-Herberger-Stiftung aktiv und freue mich immer wieder über die Gespräche mit den Gefangenen“, betonte Seeler, der sich seit 1977 als Bot- schafter für die älteste deutsche Fußball- stiftung engagiert. „Es lohnt sich, um jeden Einzelnen zu kämpfen“, sagte Seeler in einer Gesprächsrunde mit Tobias Wrze- sinski, dem stellvertretenden Geschäfts- führer der Sepp-Herberger-Stiftung. Seeler sprach über seine sportliche Karriere, seine Erfahrungen mit Sepp Herberger, die Stif- tungsarbeit und beantwortete die zahlrei- chen Fragen der Inhaftierten. Beispielhaftes Engagement für die Resozialisierung mit Fußball 1987 gründeten neun Personen den TuS Versen. Der Initiator von damals kam auch zur Jubiläumsveranstaltung: Der frühere JVA-Mitarbeiter Fried Allerbeck war beim Besuch Seelers mit dabei. Zweck des Ver- eins ist die Förderung und Pflege des Sports, insbesondere des Sporttreibens und der aktiven Freizeitgestaltung. Die Mit- glieder sind allesamt Inhaftierte der Jus- tizvollzugsanstalt Meppen. Vier von ihnen sind im Vorstand aktiv. Als Mitglied des Niedersächsischen Fußballverbandes spielt der TuS Versen seit 1988 im Regelspiel- betrieb des Fußballkreises Emsland mit. Die Saison 2011/12 schloss das JVA-Team auf Platz 5 der 3. Kreisklasse ab. Für die Zukunft sind die Spieler gut gerüstet: Uwe Seeler brachte eine neue Sportausstattung mit nach Meppen. „Aktuell hat unser Verein 120 Mitglieder. Knapp ein Viertel der Gefan- genen der JVA sind in unserem Klub aktiv. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1,50 Euro pro Monat. Neben den Ballsportarten Fußball und Volleyball bieten wir auch Individual- sportarten wie Inlineskaten oder Fitness- kurse an“, informiert Wolfgang Kranz, JVA- Mitarbeiter und Vorsitzender des Turn- und Sportvereins. Regelmäßig veranstaltet der TuS Sportturniere mit externen Mann- schaften. „Mit solchen Veranstaltungen werben wir für gegenseitiges Verständnis und versuchen, Vorurteile abzubauen“, betont Jürgen Dickmännken, Sport- und Vollzugslehrer der JVA. Gemeinsam mit Schülern eines Meppener Gymnasiums legte das Team das DFB & McDonald’s Fuß- ball-Abzeichen ab. Auch Schiedsrichter- Ausbildungen wurden in der JVA bereits durchgeführt. Der TuS Versen ist eigentlich ein ganz normaler Sportverein: 120 Mitglieder, zwei Fußball-Mannschaften, Mitglied des Niedersächsischen Fußballverbandes. Besonders macht den Klub, dass seine Partien allesamt als Heimspiele ausge- tragen werden. Der Grund dafür ist ein- fach: Der TuS ist der Sportverein der Justizvollzugsanstalt Meppen. Das 25- jährige Jubiläum wurde im Sommer mit einem Fußballturnier gefeiert. Mit dabei: Uwe Seeler, Botschafter der Sepp-Her- berger-Stiftung, und Niedersachsens Justizminister Bernd Busemann. Uwe Seeler beim TuS Versen zu Besuch

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