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SHS Jahresbericht 2012

Behindertenfußball

20 Behindertenfußball sollen alle aktiven Fußballer, ob beeinträch- tigt oder nicht, in der „DFB-Familie“ Sport treiben können. Denn: Wir sprechen über Fußballer mit Behinderungen, nicht über behinderte Menschen, die gerne Fußball spielen – ein nicht nur semantisch wichtiger und bedeutungsvoller Unterschied. Es geht um Wertschätzung, Respekt und Anerken- nung und darum, Fußballern mit Behinde- rung dort das Fußballspielen zu ermögli- chen, wo bereits rund 6,7 Millionen Menschen ihren Sport treiben: in den rund 26.000 bundesdeutschen Fußballvereinen. Primäres Ziel ist es, Fußballangebote für die unterschiedlichen Behinderungsarten als selbstverständliche Angebote in den DFB-Mitgliedsvereinen zu etablieren. Jeder, der möchte, soll bei uns seine sportliche Heimat finden können. Die Sepp-Herberger-Stiftung wird als Impulsgeber, als „Katalysator“, gerade hier in den nächsten Jahren weitere wichtige Akzente setzen. Einen bedeutungsvollen Schritt sind wir gemeinsam mit den DFB- Landesverbänden bereits gegangen. In allen 21 Landesorganisationen stehen seit Sommer 2012 Koordinatoren für den Bereich des Behindertenfußballs zur Ver- fügung. Sie sind die direkten Ansprech- partner im Fußballverband für Fragen des Behindertenfußballs, vernetzen die The- matik mit dem übrigen „Kerngeschäft“ des Fußballverbandes, halten den Kontakt zu anderen Institutionen, beraten Fußball- vereine, initiieren Partnerschaften und hel- fen vor Ort bei der Planung und Durch- führung konkreter Projekte. Finanziert wird diese Arbeit aus Stiftungsmitteln. Eines muss uns bewusst sein: Wenn es uns gelingt, in den Fußballvereinen die bishe- rigen Erfahrungen zielgerichtet zu bündeln und unterschiedliche Fußballangebote für beeinträchtigte Menschen zu implemen- tieren, werden dauerhafte Strukturen für den Umgang mit behinderten Fußballern geschaffen und damit langfristig nicht nur der Fußball verändert. Denn wo können sich Menschen mit und ohne Behinderung besser begegnen als im Sport, im (Fuß- ball-)Verein? Möglich sind dabei sowohl direkte Ansätze (behinderte und nicht behinderte Sportler spielen gemeinsam) als auch indirekte (behinderte Menschen spielen unter sich, aber im Fußballverein). Vor allem in den 26.000 Fußballvereinen gibt es hier viele Chancen und Möglich- keiten. Wir werden in den nächsten Jahren verstärkt integrative und inklusive Maß- nahmen initiieren, fördern und gelungene Beispiele sammeln und mit der Sepp-Her- berger-Urkunde prämieren. In vielen Lan- desverbänden und Vereinen gibt es bereits hervorragende Ansätze. Vorreiter sein! Das bundesweite Engagement unserer Stif- tung findet auch in der Sportpolitik Zustim- mung: Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bun- destages, weist dabei auch auf unsere Vor- bildfunktion für andere Sportarten hin: „Dass der DFB und die Sepp-Herberger- Stiftung hier Vorreiter sind, dürfte hof- fentlich auch andere Verbände zur Nach- ahmung anregen. Es ist ein hervorragendes Signal auch in andere Bereiche des Sports, dass der Fußball mit Unterstützung der Sepp-Herberger-Stiftung den Inklusions- gedanken mit Leben erfüllt.“ Das vor weni- gen Wochen vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgelegte Positions- papier „Bewegung leben – Inklusion leben“, mit dem der Dachverband des deutschen Sportes seine Mitgliedsorganisationen auf die Thematik „Inklusion“ aufmerksam macht, umfasst wesentliche Ideen und Akti- vitäten, wie wir sie seit langen Jahren umsetzen, in manchen Bereichen, zum Bei- spiel bei spezifischen Aus- und Weiterbil- dungsangeboten, besteht noch Potenzial. Insgesamt können wir mit Stolz sagen: Wir „Fußballer“ sind beim Thema Inklusion zusammen bereits auf gutem Wege. Der Fußballsport spielt für Menschen mit Behinderungen eine wichtige Rolle, wie hier bei der Hallen-Trophy im Blindenfußball oder beim integrativen Spielfest für Kinder und Jugendliche.

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