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SHS Jahresbericht 2012

Behindertenfußball

10 Behindertenfußball Es gibt Preise, die will man nicht gewinnen. Der „Beste Schnitt in einem fremdsprachi- gen Dokumentarfilm” wäre wohl so ein Fall. Oder Sandra Bullock: Die Amerikanerin wurdeeinpaarMalzurschlechtestenSchau- spielerin gewählt, bevor sie den Oscar als beste bekam. Die Auszeichnung, die Stif- tungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke am 12. Mai 2012 in Neumünster entgegennahm, zählt aber definitiv nicht dazu. Aus den Händen von Burkhard Baum, Repräsentant derInitiative„Deutschland–LandderIdeen“, nahm Watzke einen schmucken Glaspokal entgegen, mit dem die europaweit einzig- artige Spielrunde für blinde und sehbehin- derte Menschen offiziell als einer von 365 ausgewählten Orten ausgezeichnet wurde. DiegemeinsameStandortinitiativederBun- desregierung und der deutschen Wirtschaft macht seit 2005 all jene sichtbar, die in Deutschland Innovation, Erfindergeist und Einfallsreichtum vorleben. Die Preisträger spiegeln so die Stärken des Standortes Deutschlandwider.Kaumeinerhättegerade diesen Preis mehr verdient als die Organi- satoren, Trainer und vor allem Spieler der Blindenfußball-Bundesliga, die auch beim Spieltag in Neumünster demonstrierten, was den Blindenfußball attraktiv macht: nämlich die Fantasie und Courage der Spie- ler und der Trotz, scheinbar zementierte Grenzen über den Haufen zu werfen, betonte Baum in seiner Laudatio. fussball.de berichtet aus Heidelberg Wenige Wochen später, am 16. Juni 2012, sahen mehrere Hundert Zuschauer bei bestem Sommerwetter die Blindenfußball- spiele auf dem Universitätsplatz in Hei- delberg. Darunter auch der frühere TV- Moderator Dieter Kürten. Kürten ist Kurator der Sepp-Herberger-Stiftung und kam auf Empfehlung von Uwe Seeler: „Uwe hat mir schon sehr oft begeistert über den Blindenfußball berichtet. Jetzt wollte ich es einmal selbst erleben und bin begeis- tert“, fasste er seine Eindrücke zusammen. Neben Kürten waren auch die Stiftungs- kuratoren Ronny Zimmermann und Michael Herberger vor Ort. Zum Gelingen des Spieltages trugen 14 C-Jugendspieler aus dem Heidelberger Förderzentrum des Vereins „Anpfiff ins Leben“ bei. Die Jugendlichen aus dem Dietmar-Hopp- Jugendförderkonzept engagierten sich als freiwillige Helfer für den Spieltag und unterstützten vor Ort die Teams. Wenige Tage zuvor hatten sie bei einer speziellen Trainingseinheit selbst erfahren, was es heißt, ohne Augenlicht Fußball zu spielen. Eine besondere Premiere gab es in Hei- delberg: Der Spieltag wurde erstmals durch die Online-Plattform fussball.de begleitet. Das größte deutsche Fußballportal im Netz dokumentierte den Spieltag als „Amateur- spiel des Monats“. „Die Begleitung durch fussball.de zeigt, dass der Blindenfußball als faszinierende Facette unserer Sportart immer größere Bedeutung und Anerken- nung gewinnt“, betont DFB-Vizepräsident Karl Rothmund, der Vorsitzende der Sepp- Herberger-Stiftung. „Schön, dass die beein- druckenden Leistungen der blinden und sehbehinderten Fußballerinnen und Fuß- baller diese mediale Resonanz erfahren.“ 12. Mai, Neumünster: Spannende Zweikämpfe auf dem Großflecken. 16. Juni, Heidelberg: Dieter Kürten im fussball.de-Interview. Der fussBall rasselt quer Die Saison 2012 war für die Blindenfußball-Bundesliga ein besonderes Spieljahr. Im Mai bekam die Serie die begehrte Auszeichnung als einer von 365 Orten im „Land der Ideen“. Im Juni dann der Stadt-Spieltag in der altehrwürdigen Heidelberger Altstadt. Nach einer Station in Herford folgte der Final-Spieltag am 22. September 2012 im Münchener Olympiapark. Rund 10.000 Zuschauer verfolgten die Partien vor Ort in den Innenstädten. Daneben rollte der Ball noch auf Vereinsanlagen in Stuttgart und Dortmund.

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