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DFB aktuell 02-2016 - Der Held von nebenan

UNSER SPIELORT

65 UNSER SPIELORT aktuell München 29-03-2016 dem Stepper“, sagt der Mann mit der markanten Nase. „Ich habe ein- fach gern trainiert, das bleibt ein Leben lang.“ Und natürlich erfreut er sich seiner beiden Enkel, des fünfjährigen Kilian und der dreijäh- rigen Marta. Ein stilles Leben, fernab des Gla- mours. „Katsche“ war die treue Seele,diedergroßeLiberobrauchte für seine Freiheit. Aber es war nicht Beckenbauer, sondern Schwarzen- beck, der das wichtigste aller Bay- ern-Tore schoss. Es lief die 120. Minute des Europapokalfinales der Landesmeister 1974 in Brüssel, und der FC Bayern lag 0:1 gegen Atlético Madrid zurück. „Mausetot“ waren die Bayern, erinnert sich Schwar- zenbeck. Nur noch 20 Sekunden bis zum Ende der Verlängerung. „Da spielte der Franz, der sonst, wenn man quer spielte, immer schimpfte, ‚vorn steht’s Tor’, da spielte der Franz quer zu mir“. Denn auch der Kaiser hatte keine Idee mehr. Aber der Katsche. Aus 25 Metern hielt er drauf, schoss ein Tor, das sich „den meisten ins Hirn gebrannt hat“ und das er dennoch immer wieder erzählen muss. Es ist eine kurze Geschichte: „Der Ball ist zwischen allen durch, dann war er drin.“ Es war der Beginn des größten deutschen Fußballsommers. Die Bayern gewannen das Wiederho- lungsspiel 4:0, holten als erster deutscher Klub Europas wichtigste Klubtrophäe. Und ein paar Wochen später wurden Kaiser, Katsche & Co., die zwei Jahre zuvor den EM- Titel geholt hatten, auch Weltmeis- ter – die Krönung der bis heute erfolgreichsten Epoche des deut- schen Fußballs. Schwarzenbeck, regelmäßiger Gast in der Allianz Arena, ist optimis- tisch, dass die heutige Generation daran anknüpfen kann. Für ihn ist Joachim Löws Team „eine starke und souveräne Mannschaft“. Er hat keine Zweifel, wo die deutsche Aus- wahl am 10. Juli stehen wird: „Auf alle Fälle im Endspiel der EM.“ Um dort das zu schaffen, was sie bisher nur mit einem Schwarzenbeck schaffte: Welt- und Europameister zugleich zu sein. „Katsche“ für Deutschland – die Bilanz auf www.dfb.de

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