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DFB aktuell 02-2016 - Packende Duelle

HISTORIE

37 HISTORIE aktuell München 29-03-2016 schieden verletzt aus und das Tor schienabseitsgewesenzusein.Dann kam der Tag von Turin; der erste deutsche Sieg (2:1) und eines der größten Spiele vor dem Krieg. Der Rundfunk verbreitete ihn bereits live und ein Mann hielt ihn fest: Nürn- bergs Torwart Heiner Stuhlfauth machte an jenem 28. April 1929 „das vielleicht gewaltigste Spiel seiner langenLaufbahn.DieItalienerglaub- ten, der Teufel sei mit dem Nürnber- ger Athleten im Bunde.“ (Kicker) Der Held von Turin wusste das 2:1 richtig einzuordnen: „Unsere Mannschaft kann mit dem Sieg zufrieden sein. Der Schiedsrichter war sehr gut, das Publikum vornehm.“ So klangen Interviews anno 1929. Bis zum ersten Heimsieg vergingen zehn Jahre. Auf dem Weg dahin gab es am 15. November 1936 in Berlin einen Rekord. Beim 2:2 gegen den amtierenden Weltmeister kamen erstmals mehr als 100.000 Zu- schauer zu einem Länderspiel auf dem Kontinent – das gerade erbaute Olympiastadion machte es möglich; die Angaben schwanken zwischen 102.000 und 105.000 – und Tau- sende standen im Regen noch vor den Toren, um etwas Atmosphärezu schnuppern. Wer eine Karte bekom- men hatte, bekam großen Sport zu sehen. Die „Berliner Morgenpost“ titelte: „Wir können stolz sein auf das 2:2!“ Beide Tore erzielte der Mannheimer Otto Siffling. DreiJahrespäterwurdeervomWie- ner Franz „Bimbo“ Binder übertrof- fen: Beim ersten Heimsieg, der auch der bisher höchste gegen Italien ist, gelangen ihm drei Tore beim tri- umphalen 5:2 gegen den Doppel- Weltmeister. Doch von Italiens WM- Elf von 1938 standen am 26. No- vember 1939, also schon während des ZweitenWeltkriegs,inBerlinnur noch zwei Männer auf dem Platz. „Diesmal spielten wir weltmeister- lich“,titelteder„Kicker“nacheinem Regenspiel, in dem die Italiener zweimal in Führung gegangen waren. Im Kommentar von Chefre- dakteur Müllenbach steckte viel Pathos: „Wir werden in vielen Jah- ren noch erzählen von dem Kampf- 120 Minuten, ein Mythos – das Jahrhundertspiel von 1970: „Ausgerechnet Schnellinger“ erzielte das Tor zum 1:1. Es war der Startschuss einer einzigartigen Verlängerung, die Italien schließlich für sich entschied.

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