Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DFB aktuell 02-2016 - Conte im Interview

UNSER GEGNER

44 UNSER GEGNER aktuell München 29-03-2016 In der Qualifikation blieb das Team ohne Niederlage, musste sich nur in Tests gegen Portugal und zuletzt Belgien geschlagen geben. Wie beurteilen Sie generell die Entwicklung Ihrer Spieler? Wir haben bis jetzt eine gute Arbeit geleistet, aber es gibt noch einige Aspekte, die noch verbesserungs- fähig sind, um einen Qualitäts- sprung zu schaffen. Möglicher- weise sind wir jetzt nicht auf dem Level der vier Favoriten, aber ich weiß, dass wir bis Juni alles tun werden, um auf dieses Niveau zu kommen. Die Mannschaft weiß, dass ich von mir selbst großes Engagement und Professionalität erwarte – und dass ich das auch von den Leuten verlange, die mit mir arbeiten. Sie haben Ihren Abschied nach der EM angekündigt. Was hat Sie dazu bewogen? Ich spüre das Bedürfnis, wieder einen Klub zu coachen, um die Mög- lichkeit zu haben, täglich eine Mannschaft zu trainieren. In der Nationalmannschaft muss die Arbeit darauf ausgerichtet sein, in der wenigen Zeit, die man zur Ver- fügung hat, das Optimale rauszu- holen. Das ist auch eine Herausfor- derung. Mit Ihrem Torhüter Gianluigi Buf- fon haben Sie selbst noch zusam- men bei Juventus Turin gespielt. Er ist inzwischen 38, gehört aber immer noch zu den besten Torhü- tern der Welt. Wie ist es, einen ehemaligen Mitspieler zu trainie- ren? Ich behandle Gigi Buffon wie alle anderen Spielern auch – und er ent- täuscht mich nie. Gigi ist der gebo- rene Champion, und wenn ich Champion sage, beschränkt sich das nicht auf die sportlichen Quali- täten, sondern auch auf sein Auf- treten außerhalb des Platzes, sei es auf dem Trainingsplatz oder in der Kabine, aber auch privat. Und er ist sehr diszipliniert. Sonst könnte er mit 38 Jahren auch nicht auf dem Level spielen, diese Motivation und Begeisterung haben – und schon gar nicht dieses Durchsetzungsver- mögen. Ihr persönliches EM-Erlebnis datiert aus dem Jahr 2000. Als Spieler erreichten Sie mit der ita- lienischen Mannschaft das Finale. Und bis zur 90. Minute sah es nach dem EM-Titel für Italien aus. Was geschah dann? Es war eine sehr prägende Erfah- rung, mit einem Finale, das für uns und unsere Fans schwer verdaulich war. Wir gehörten nicht zu den Favoriten, aber wir waren knapp davor, einen Sieg, diesen großen Titel zu erringen. Dank einer groß- artigen Mannschaftsleistung hät- ten wir den Sieg verdient gehabt, leider kassierten wir in den letzten Sekunden des Endspiels gegen Frankreich den Ausgleich und dann das Golden Goal in der Verlänge- rung. So ist das halt: In solchen Spielen kann ein einziger Fehler fatale Folgen haben. Ich hatte mich im Viertelfinale gegen Rumänien verletzt und konnte nur zuschauen, das hat für mich die ganze Sache noch schwieriger gemacht. Immerhin gab es dann doch noch Gold: Die Zuschauer der deut- schen TV-Sendung Sportschau wählten Ihren wunderbaren Fall- rückzieher aus dem Spiel gegen die Türkei zum „Tor des Monats Juni“ 2000. Haben Sie die Medaille noch? (lacht) Ja, klar, die bewahre ich immer noch auf. Und das mit gro- ßer Freude. Bei der EM 2000 erzielte Conte im Vorrundenspiel gegen die Türkei das „Tor des Monats“. ANTONIO CONTE > Geboren am: 31. Juli 1969 > Geboren in: Lecce STATIONEN ALS PROFI 1985–1992 US Lecce 1992–2004 Juventus Turin NATIONALMANNSCHAFT 1994–2000 Italien > 20 Spiele, 2 Tore STATIONEN ALS TRAINER 2005–2006 AC Siena (Co-Trainer) 2006 & 2007AC Arezzo 2007–2009 AS Bari 2009–2010 Atalanta Bergamo 2010–2011 AC Siena 2011–2014 Juventus Turin seit 2014 Italien 2005–2006 AC Siena (Co-Trainer) 2006 & 2007AC Arezzo 2007–2009 AS Bari 2009–2010 Atalanta Bergamo 2010–2011 AC Siena 2011–2014 Juventus Turin seit 2014 Italien 1985–1992 US Lecce 1992–2004 Juventus Turin 1994–2000 Italien

Seitenübersicht