Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DFB aktuell 02-2016 - Der Held von nebenan

UNSER SPIELORT

64 UNSER SPIELORT aktuell München 29-03-2016 Weltmeister, Europa- meister, Weltpokalsieger, viermal Europapokalsieger, fünfmal Deut- scher Meister – „Katsche“ Schwar- zenbeck hat richtig viele Gründe, glücklich auf seine Karriere zurück- zuschauen. Macht er auch. Aber eine Sache ärgert ihn immer noch ein bisschen, bis heute: Dass er immer in der Schublade des tech- nisch minderbemittelten Ausput- zers gesteckt hat, der vor allem von Kraft und Härte lebte. „Ich bin nur im Notfall zur Grätsche gegangen, das habe ich schon in der Bayern- Jugend gelernt“, sagt Schwarzen- beck. Bei Jugendtrainer Rudi Weiß „war es verpönt, ins Tackling zu gehen. So habe ich das Verteidigen gelernt: entweder vor dem Gegner am Ball sein oder abwarten und KATSCHE SCHWARZENBECK Der Held von nebenan Text Christian Eichler Hans-Georg Schwarzenbeck ist eine Kultfigur des deutschen Fußballs.Als „Putzer des Kaisers“, der Franz Becken- bauer den Rücken freihielt, ging er in die Fußball-Folklore ein. Es waren die glorreichen 70er, die Zeit, in der Innen- verteidiger noch „Stopper“ oder „Ausputzer“ hießen. Und als auf den Rängen gesungen wurde: „Er ist kein Mensch, er ist kein Tier, er ist die Nummer vier.“ Mit Ende 60 genießt „Katsche“ heute seinen Ruhestand. dafür sorgen, dass er nicht spielen kann.“ Es ist die Job-Beschreibung des modernen Verteidigers, der GenerationBoateng,Hummels&Co. Sie ist ein halbes Jahrhundert alt. In jener Zeit, als die Fußballstars noch aus der Nachbarschaft kamen, hatte keiner es so nah zum FC Bay- ern wie Schwarzenbeck, der seit sei- ner Kindheit „Katsche“ genannt wurde. Sein Elternhaus lag nur wenigehundertMetervonderSäbe- ner Straße entfernt. Bis heute ist er nicht aus diesem Viertel weggegan- gen. Und hat, trotz guter Angebote aus dem Ausland, von der C-Jugend bis zu den Alten Herren nur beim FC Bayern gespielt. Nach der 15-jäh- rigen Profikarriere führte er 28 Jahre lang einen Schreibwarenla- den in der Münchner Au. Auch heute, als Pensionär, beliefert er noch den FC Bayern mit Bürobedarf. Schwarzenbeck (67) hält sich im Kraftraum im Keller fit, dem einzi- gen Raum seines Hauses, in dem Fotos und Wimpel an seine Karriere erinnern. „Mir macht’s heute noch furchtbar Spaß, mich zu quälen auf PFLICHTSPIELE bestritt Schwarzenbeck für den FC Bayern: 416 in der Bundesliga, 57 im DFB-Pokal und 72 im Europapokal (insgesamt 30 Tore); dazu kommen 44 A-Länderspiele

Seitenübersicht