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DFB aktuell 02-2016 - Rummenigge und die Italiener

UNSER SPIELORT

61 UNSER SPIELORT aktuell München 29-03-2016 Was war für Sie, den dreimaligen Bundesliga-Torschützenkönig und zweimaligen Fußballer Euro- pas, im italienischen Fußball neu? Die Italiener waren in den 80er-Jah- ren absolute Defensivkünstler. Für einen Stürmer war es dort unheim- lich schwierig, gut auszusehen. Man musste Tore schießen, dann erhielt man in der „Gazzetta dello Sport“ sofort die Note 7, was bei uns einer 2 gleichkommt. Mit zwei Toren war man schon nahe der Weltklasse. Tore, Tore, Tore waren in allererster Linie wichtig für einen Stürmer, die spielerische Qualität blieb sekundär. Ihnen gelangen 24 Tore in 64 Ein- sätzen der Serie A. In Italien kann sich diese Quote durchaus sehen lassen. Ich kann zufrieden sein, war aber leider im dritten und letzten Jahr aufgrund von Muskelproblemen sehr oft ver- hindert. Wie fällt Ihre persönliche sportli- che Italien-Bilanz aus? Sie war durchwachsen, weil wir mit Inter leider keinen Titel gewannen. Mit meiner Verpflichtung war die Hoffnung verbunden, dass wir Titel holen. Wir wurden zweimal Dritter der Serie A und erreichten zweimal das Halbfinale des UEFA-Pokals, flo- gen aber beide Male gegen Real Madrid raus, 1984/1985 und 1985/1986 – einmal nach Verlänge- rung. Insgesamt war es für mich eine ungemein interessante, prä- gende Zeit, auf und neben dem Platz. Ich habe dort unheimlich wichtige Dinge für mein heutiges Leben gelernt. Was zum Beispiel? Der Blickwinkel verbreitert sich enorm. Wenn man immer in einem Klub spielt und in einer Stadt lebt, besteht die Gefahr, dass man sich Scheuklappen zulegt. Neben dem finanziellen Aspekt habe ich von meiner Zeit in Italien für meine zweite Karriere sehr viel profitiert hinsichtlich Sprache, Kultur und Netzwerk. Seit 2002 ist Rummenigge Vorstands- vorsitzender des FC Bayern.

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