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DFB aktuell 02-2016 - Team-Porträt mit Bergomi

UNSER GEGNER

52 UNSER GEGNER aktuell München 29-03-2016 Trainer einen nützlichen Joker – der leidenschaftliche, flinke Römer ist variabel auf der gesamten rechten Seite einsetzbar, und viele erinnern sichwomöglich noch an seinTorvon der Mittellinie gegen Barcelona und Marc-André ter Stegen letzten Sep- tember. Um einen weiteren Mittelfeldplatz kämpfenderTerriermiteinemknall- harten Schuss, Marco Parolo, und Roberto Soriano. Der 25-Jährige ist fußballerisch versierter und torge- fährlicher, müsste zum qualitativen Sprung aber von Sampdoria zu einem international vertretenen Klub wechseln. Für Soriano wird es fast ein Heimspiel – der Sohn von Eltern aus Avellino wurde in Darmstadt geboren, spielte für die Bayern-Jugend und ging erst Anfang2009nachItalien.Ähnliches gilt für Riccardo Montolivo, dessen Mutter aus Kiel stammt. Ein intelli- genter Techniker und Taktiker, aber etwas zu leicht für den absoluten Spitzenlevel. In besserer Formbefin- det sich Stephan El Shaarawy, der „Pharao“ wegen seines ägyptischen Vaters. Er ist schnell und nach der Leidenszeit in Monaco nun bei der Roma wieder torgefährlich. Zur Freude von Conte erledigt er auf links zudem eine Menge Lauf- und Defensivarbeit. Im Sturm besitzen die Azzurri, wie gesagt, keine beständigen Knipser. Graziano Pellè kam erst mit 29 zur ersten Berufung und musste dafür schon im Ausland bei Alkmaar, Feye- noord und Southampton treffen. Der mannschaftsdienliche, kopfball- starke Hüne verfügt trotz seiner Statur über eine gute Technik, viel- leicht, weil er sich in der Jugend gemeinsam mit der Schwester zum italienischen Meister im Latino- und Standardtanz kürte. Die Engländer tauften Pellè „Italian goal machine“ – in der Nationalmannschaft war er mit drei Toren immerhin bester Quali-Schütze. Simone Zaza schoss lediglich eines und sein Reservis- tendasein bei Juventus ist derzeit kaum förderlich. Lorenzo Insigne durchlebt dafür seine beste Karrieresaison. Der junge Neapolitaner offeriert geniale Freistöße, überraschende Zuspiele und ist schwer vom Ball zu trennen. Den Egoismus muss er allerdings noch ablegen. Jemand, der im bra- silianischen Lauro Müller geboren wurde, passt natürlich perfekt zu einemDuellgegenDeutschland.Der Italo-Brasilianer Éder erhielt wegen des italienischen Urgroßvaters 2010 den italienischen Pass. Wendig, schnell, trifft aus der Distanz und „müllert“ ebenso im Strafraum. Aussichtsreiche Chancen haben Ciro Immobile, der infolge der ent- täuschenden Erfahrungen in Dort- mund und Sevilla durch die Rück- kehr zum FC Turin aufblühte, und der 22 Jahre alte Außenstürmer Federico BernardeschiausFlorenz, ein pfeilschnelles Riesentalent. Zum Abschluss einige Gedanken zu Andrea Pirlo und Mario Balotelli. DieeinzigartigeWeltklassevonPirlo bleibt unumstritten. Metronom, Maestro, Architekt, einer der besten Spieler aller Zeiten, den man am liebsten auf ewig sehen möchte. Im Sommer wird er 37 und Conte muss klären, ob Pirlo eine Rolle als Teil- zeitkraft langt. Dann wäre die Beru- fung für die Gruppe hilfreich – andernfalls eine unnötige mögliche Debatte. Der vom Halbfinale 2012 in Deutschland bestens bekannte Balotelli besitzt nichts mehr von sei- nem Spitznamen „Supermario“. Es ist bitter und völlig unverständlich, wie sehr er sein vorhandenes Talent mit lustloser Attitüde auf dem Platz indenvergangenenvierJahrenver- schwendet hat. Die EURO in Frank- reich wird er als Zuschauer erleben. Alternativen für die Offensive: der in Deutschland aufgewachsene Roberto Soriano (links) und Stephan El Shaarawy. Überzeugend in Neapel: Lorenzo Insigne.

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