Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DFB aktuell 02-2016 - Deutsche in Italien

SEITENLINIE

58 SEITENLINIE aktuell München 29-03-2016 mut Haller wurde immerhin dreimal Italienischer Meister (zweimal mit Juventus Turin, einmal mit Bologna) und zum Idol der Nachwuchsspie- ler. Als der spätere Weltmeister Franco Causio 1977 nach dem Geheimnis seiner Tricks gefragt wurde, sagte der Juve-Star: „Das habe ich von Haller gelernt.“ Doch der Verein, in dem der deutsch-italienische Doppelpass am besten klappte, ist Inter Mai- land. Schon Horst Szymaniak gewann 1964 mit Inter den Euro- papokal der Landesmeister. Den Spieler aus dem Ruhrpott, der als erster DFB-Legionär zu Länder- spielen kam, feierte die „Gazzetta dello Sport“ damals schlicht als „das Wunder“. Auch sonst überwog der Beifall für die Inter-Legionäre. Europameister Hansi Müller war nur kurz bei Inter (1982 bis 1984). Vergöttert wurde Karl-Heinz Rummenigge – obwohl er ohne Titel blieb. Doch vom ers- ten Tag an liebten sie den Weltklas- sestürmer aus München. Als die Fans nur seinetwegen zu Tausen- den das Trainingslager in Tirol bela- gerten, rief er zum Amüsement sei- ner Mitspieler immer wieder „Que disastro!“ (Welch ein Desaster) aus. Einigebesonders hartnäckigeInter- Tifosi verbrachten damals fünf Stunden im Baum, um ein Foto von ihm zu schießen. Nach Inters Abreise vom Pacherhof in Brixen fragten auffällig häufig viele Gäste nach einer Nacht in Zimmer 48, „am besten bei ungewechselten Laken“, wie der Hotelchef amüsiert vermeldete. So begann sie, die süße Zeit der deutschen Legionäre in Italien. Für die jahrelange Unterbrechung nach der Ära Haller/Schnellinger war Ita- lien selbst verantwortlich, denn nach dem WM-Aus 1966 durften keine Ausländer mehr verpflichtet werden. Erst 1980 öffneten sich die Grenzen allmählich wieder für Legi- onäre. Zwei waren erlaubt – ab 1988 sogardrei.Sokames,dasszwischen 1989und1992eindeutschesTriobei Inter Mailand spielte. Lothar Mat- thäus hatte seinen Freund Andreas Brehme schon im Vorjahr aus Mün- chen mitgebracht, Jürgen Klins- mannausStuttgartkomplettiertees ab 1989. Sie wurden echte Volkshel- den und Inter mit ihnen Meister und UEFA-Cup-Sieger. Brehme wurde auf Anhieb zum besten Spieler der Liga gewählt – was zuvor als erstem Ausländer Helmut Haller 1964 gelungen war. SPIELE bestritt Helmut Haller in der Serie A – er ist der „Rekord-Deutsche“ mit exakt zwei Einsätzen mehr als Karl-Heinz Schnellinger Mailänder Helden: das Trio Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme. Aus Hanau in die Welt: Die Weltmeis- ter Rudi Völler und Thomas Berthold spielten gemeinsam beim AS Rom. Oliver Bierhoff ist bis heute der beste deutsche Torschütze in der Serie A.

Seitenübersicht