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DFB aktuell 02-2016 - Der ewige Gigi

UNSER GEGNER

49 UNSER GEGNER Zweimal erwog er ernsthaft ein frühzeitigesArrivederci.Voreinigen Jahren plagten ihn Bandscheiben- beschwerden und infolge der nöti- gen Operation 2010 deuteten blasse Leistungen auf ein langsames Aus- klingen. „Das nagte an mir, denn bei jedem kleinsten Fehlgriff wurde in der Öffentlichkeit wochenlang gepoltert, als hätte Italien ein Erd- beben durchgeschüttelt“, sagt er. Doch er bekam die Kurve und fand zu überragender Form zurück. Dabei half ihm nach eigenen Anga- ben auch eine dunkle Phase des Pri- vatlebens. 2004 fiel Buffon für sechs Monate in eine tiefe Depres- sion und begab sich in ärztliche Betreuung. „Zum Glück überstand ich diese Zeit und muss im Nachhi- nein sagen, dass Marilyn Monroe falsch lag, als sie sagte: ,Besser in einem Rolls Royce weinen als in einer überfüllten Straßenbahn.’ Viele Leute leiden unter dieser Krankheit, und dass dich materielle Dinge davor retten, ist Nonsens. Wenn du diese dunkle Leere mit Hilfe von Freunden und Familie hin- ter dir lässt, fühlst du dich nicht mehr so verwundbar wie zuvor.“ Noch bleibt der 38 Jahre alte Capitano unverzichtbare Ins- titution für Juventus und ein Nationalteam, das sich müh- sam an einem Generations- wechsel versucht. „Für unse- ren Ausnahmespieler Supergigi scheint die Zeit tatsächlich still- zustehen“,urteiltedie „Gazzetta dello Sport“ kürzlich. Es sei schließlich seine Arbeit, spielt Buffon die Elo- genbescheidenherunter.Diewilden Zeiten liegen freilich längst hinter ihm. „Mein Ziel bleibt 2018, doch Würde spielt eine entscheidende Rolle. Falls es zum Top-Niveau nicht mehrlangt,macheichsofortSchluss.“ 16 Titel sammelte Buffon, der nach zwei Finalniederlagen in der Cham- pions League und einem verlorenen EM-Endspiel vor seiner Rente unbe- dingt noch diese beiden Trophäen gewinnen möchte. Die Zeit drängt – selbst für den ewigen Gigi.

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