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DFB aktuell 02-2016 - Packende Duelle

HISTORIE

38 HISTORIE aktuell München 29-03-2016 geist, der unsere deutsche National- mannschaft in dem Spiel gegen den Weltmeister beseelt hat.“ Dass 38 Jahre vergehen sollten bis zum dritten Sieg – 2:1 am 8. Oktober 1977 in Berlin – ahnte niemand. Dazwischen lagen die ersten Par- tien, in denen es um mehr als nur ums Prestige gegangen war. Am 31.Mai1962fandinChiledieWM-Pre- miere des Klassikers statt. Das Spiel ging nicht in die Geschichte ein (0:0), das Vorspiel schon. Denn Bun- destrainer Sepp Herberger sorgte für ein DFB-Novum: Er wechselte einen Tag vor Turnierbeginn den Torwart. Der unerfahrene Ulmer Wolfgang Fahrian stand an seinem 21. Geburtstag anstelle von Hans Til- kowskiimTor.DassorgtefürUnruhe, aber die Deutschen boten eine ansprechende Leistung und Fahrian hielt dicht. Sepp Herberger sagte: „Es war unser schwerstes Länder- spiel seit Jahren.“ Aber das war nichts gegen das, was sein Nachfolger Helmut Schön in Mexico City durchmachen sollte. Was am 17. Juni 1970 im Aztekensta- dion geschah, ist Legende. Das WM-Halbfinale brauchte einen län- geren Anlauf. Nach der frühen Füh- rung durch Boninsegna (9.) mach- ten die Italiener, was sie seit jenen Tagen am besten können: hinten zu. Es war lange kein gutes Spiel, aber immer spannend. Das Publikum hielt zu den Deutschen. „Die Mexi- kaner spüren, was hier los ist. Wie sich eine Mannschaft aufbäumt gegen ein fehlendes Tor, gegen das fehlende Glück. Sie zerreißen sich alle“,schilderteARD-ReporterErnst Huberty die Stimmung im Stadion. Deutschland bäumte sich auf, aber der Ball wollte nicht über die Linie, Overath traf nur die Latte und Schiedsrichter Yamasaki verwei- gerte selbst die klarsten Elfmeter – unteranderemfürBeckenbauer,der nach einem Foul den Arm in der Schlinge trug. Es sollte wohl nicht sein. Dann kam die 90. Minute, Hel- mut Schön gab dem Sport-Informa- tions-Dienst an der Bank bereits ein Interview. Noch ein Einwurf auf Jürgen Grabowski, eine Flanke mit links – und ein Tor für die Ewigkeit. Hören wir noch einmal Huberty zu: „Unglaublich.AusgerechnetSchnel- linger, werden die Italiener sagen, ausgerechnet Schnellinger. Es ist nicht zu glauben.“ Der Mailänd-Legionär markierte sein einziges Länderspiel-Tor, als es am nötigsten war. Die folgende Ver- längerung verkürzte der Heimat die Nacht. Anstoß war um 0.45 Uhr deutscher Zeit. Dann fielen die meisten Tore in einer WM-Verlän- gerung: fünf. Erst hieß es 2:1 durch einen Abstauber von Gerd Müller, TORE fielen in den 32 Spielen zwischen Deutschland und Italien (Schnitt: 2,63) Ein Land in Trauer: Kapitän Michael Ballack nach dem Halbfinal-Aus bei der WM 2006 in Dortmund. Andreas Köpke parierte im EM-Spiel 1996 den Elfmeter von Gianfranco Zola. Die Azzurri schieden aus, die DFB-Auswahl wurde elf Tage später Europameister. 1982 standen sich Deutschland und Italien im WM-Finale gegenüber. Paul Breitner erzielte den deutschen Treffer beim 1:3.

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