Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SHS Jahresbericht 2014 - Sepp Herberger - der Fußball war und blieb sein einziges Reich

sein einziges Reich mann stellte mit Recht fest: „Doch galten diese Organisationen nun wahrlich nicht alsverbrecherischeKampforganisationen des Nazi-Regimes.“ Seinen Eintritt in die Partei kurz nach der Machtergreifung begründete er mit „mei- nerpolitischenUnerfahrenheit“.Herberger: „Ich habe immer nur meinen Sport gelebt, hatte nur meine berufliche Ausbildung im Auge und hatte nie die Zeit, mich auch um Politik zu kümmern. Als Hitler 1933 an die Macht gekommen war, redete man aus meinerUmgebungaufmichein,michdoch nicht abseitszuhalten, machte man mich glauben, dass es sich um eine gute Sache handle, die von anständigen Männern geführt würde.“ Er sei der Partei beigetre- ten, „wie man zuweilen Mitglied in einem Verein wird“. Damals war er noch Trainer beim Westdeutschen Fußballverband, verantwortlich für Sichtung und Schulung vonTalentenundbereitsoffiziellbeimDFB angestellt. In seiner Erklärung an die Spruchkammer Weinheim vom 7. August 1946,inderer„umbaldigeEinleitungeines Spruchkammerverfahrens gegen mich“ bittetundimVoraus„füreinebeschleunigte Behandlung“ dankt, beteuert er, „dass ich auchReichstrainerimDFBgewordenwäre, wenn Deutschland von Hitler und seiner Parteinieetwasgehörtundgesehenhätte, was jeder bestätigen wird, der nur einiger- maßen Einblick in die Entwicklung und das GeschehenimFußballderletzten20Jahre genommen hat.“ Es ist der Versuch, zu entkräften, dass er seine Karriere den braunen Machthabern verdanke, was wie- derum gewiss nur im Einklang mit deren Ideologie möglich gewesen sei. Herberger beteuert dagegen, er habe schon bald „Abneigung und Widerwille gegen die Partei“ verspürt, „die verhinderten, dass ich auch nur einmal an der kleinsten Par- teiversammlung oder irgendeiner partei- dienstlichen Verrichtung teilgenommen habe“. Er habe „es bedauert, dass ich keinen Anschluss an die Widerstandsbe- wegung fand, weil ich mich, unter dem Deckmantel meiner beruflichen Tätigkeit, als Verbindungsmann äußerst nützlich hätte machen können“. Keiner wollte schuld gewesen sein BiographJürgenLeinemannmerktkritisch an, dass Herberger diese Bekenntnisse „weder vorher irgendwo hatte anklingen lassen noch später in irgendeiner Form wieder aufgriff“. Die Behörden hörten solche Einlässe in jenen Tagen jedoch permanent. Keiner wollte schuld gewesen sein,jederwareinverkappterWiderständ- ler. Im Falle Sepp Herberger mangelte es jedoch nicht an Entlastungszeugen und Indizien dafür, dass er keineswegs linien- treu gedacht und gehandelt hat. In seiner Schlussbemerkung auf dem Meldebogen schreibt er: „Ich habe mich nirgendwo,auchnichtinAusübungmeines Berufes,imSinnedesNationalsozialismus oderMilitarismusbetätigt,vielmehrdage- genStellunggenommen,wofürichZeugen in beliebiger Anzahl aufbieten kann.“ Insgesamt 15 Personen machten schrift- liche oder mündliche Angaben zu Herber- gerspolitischerEinstellunginderNS-Zeit. ErhatsieunterderRubrik„Persilscheine“ abgeheftet.SchonEnde1945trafenErklä- rungen bei ihm ein. Da bescheinigte ihm der Arzt Siegfried Matthes aus Frankfurt, April Die JVA Wuppertal-Ronsdorf ist nicht nur diegrößteJugendstrafanstaltinNordrhein- Westfalen,sieunterhältaucheinebesondere Wohngruppe.Ineinereigenseingerichteten „DFB-Wohngruppe“lebendierund15jugendli- chen Teilnehmer an der Resozialisierungs- initiative„AnstoßfüreinneuesLeben“zusam- men.DFB-VizepräsidentEugenGehlenborgund OttoRehhagelinformiertensichvorOrtüber die Arbeit und nahmen an einer Gesprächs- runde sowie einer Trainingseinheit teil. Mai Sonnenschein,Fußball,ToreundjedeMenge Spannung.AufdemGutenbergplatzinMainz feiertedieBlindenfußball-Bundesligaeinen erfolgreichen Auftakt in ihre siebte Saison. Mehr als 3.000 Zuschauer verfolgten die packenden Spiele der blinden und sehbe- hinderten Fußballerinnen und Fußballer. Es folgten Spieltage im Juni, Juli und August, ehe im September in Lübeck der MTV Stuttgart als Deutscher Meister feststand. Juni In der Mainzer Coface Arena bestritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit der Partie gegen Armenien (6:1) am 6. Juni 2014ihrletztesLänderspielvorderAbreise zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Die Partie war aber nicht nur deshalb eine ganz besondere: Das Match wurde zum 13. Mal als Benefiz-Länderspiel ausgetragen. AusdemGesamterlöskamderDFB-Stiftung Sepp Herberger eine Zuwendung in Höhe von 266.925 Euro zugute.

Seitenübersicht