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SHS Jahresbericht 2014 - Kuratoren im Porträt · Hermann Korfmacher: „Sepp Herberger ist ein leuchtendes Vorbild!“

KURATOREN

34 Kuratoren imPorträt Hermann Korfmacher weiß noch genau, wo er war, als am 4. Juli 1954 die von Sepp HerbergerbetreuteFußball-Nationalmann- schaft im Berner Wankdorfstadion mit dem 3:2-Sieg gegen die favorisierten Ungarn den ersten Stern für Deutschland gewann. „Als pflichtbewusster Ministrant nahm ich an der alljährlichen Prozession zum Heiligen Kreuz in Stromberg teil“, schmunzelt Korfmacher. „Gerade recht- zeitig zum Siegtreffer in der 84. Spiel- minute saß ich zu Hause vor dem Uralt- radio.“Das„WundervonBern“hattenicht unwesentlichenEinflussaufdenweiteren Lebensweg des Mannes, der zehn Jahre und 51 Wochen zuvor, am 11. Juli 1943, in Langenberg zur Welt kam. „Spätestens nach dem gewonnenen Weltmeistertitel hattemeineFreundeundmichderFußball- Bazillus infiziert“, sagt er. Bis heute kann Korfmacher die Namen des damaligen WM-Teamsaufzählen.„WirKinderwollten alleFritzWalter,HorstEckel,HansSchäfer oder Helmut Rahn sein.“ Kurze Zeit später begann seine eigene sportliche Laufbahn. Korfmacher wurde Mitglied bei der DJK SV Grün-Weiß Lan- genberg. Als linker Verteidiger durchlief er die Jugendmannschaften des Vereins. „Bei meinem Körperbau kamen andere Sportarten, wie beispielsweise Geräte­ turnen, für mich nicht wirklich infrage“, lacht der über 1,80 m große Korfmacher. Seine Position in der Abwehr behielt er auch in der 1. Senioren-Mannschaft bei undschnürtefürdasTeamdesrund4.500 Einwohner zählenden Ortes in der Nähe von Gütersloh in Ostwestfalen die Stiefel. 1970 endete aus beruflichen Gründen seine aktive sportliche Laufbahn. Zehn Jahre zuvor hatte der verheiratete Fami- lienvater (ein Sohn) als Praktikant bei der Kreisverwaltung Gütersloh begonnen. Nach anschließender Absolvierung der Handelsschulewurdeerbereits1965zum Inspektor ernannt. Eine Änderung der Laufbahnverordnung kam ihm damals zugute. Es begann eine Bilderbuch- Karriere. Die ihn unter anderem auch in das Sport- und Schulamt führte. Geschäftsführer einer Werkstatt für behinderte Menschen Als 1989 in Berlin die Mauer fiel, wurde KorfmacherGeschäftsführerderWerkstatt für behinderte Menschen in Gütersloh. „Mehr als die Existenz der Einrichtung war mir vor meinem Dienstantritt nicht bekannt“, sagt er im Rückblick. Die Werk- statt entwickelte sich unter seiner Regie erfolgreichweiter.AlsKorfmacherimJahr 2008 als Leitender Kreisverwaltungsdi- rektor in Ruhestand ging, hatte die Ein- richtung 1.400 Beschäftigte mit einer anerkanntenBeeinträchtigungsowie550 Tarifangestellte in insgesamt 25 unter- schiedlichenBerufsgruppen.Korfmacher und seine Mitarbeiter erschlossen neue Geschäftsfelder. Bis heute wird beispiels- weise eine 160 Hektar umfassende Land- wirtschaftbewirtschaftetundeineeigene Bäckerei betrieben. „Die Idee war und ist, diekompletteWertschöpfungsketteabzu- decken. Wir bauen das Korn selbst an, verarbeiten es in der Bäckerei und ver- treiben es anschließend im werkstatt- eigenen Bioladen“, sagt der frühere Chef stolz. Seine berufliche Tätigkeit verband Korfmacher auch erfolgreich mit dem Fußball, aber dazu später mehr. Sechs Jahre 1. DFB-Vizepräsident Neben der Dienst- entwickelte sich auch die Funktionärs-Laufbahn erfolgreich weiter. Früh übernahm Korfmacher in seinemHeimatvereinVerantwortung:„Ich war als Messdiener und Klassensprecher „Sepp Herberger ist Hermann Korfmacher im PortrÄt Etwa zehn Zugminuten von Dortmund entfernt liegt Kamen-Kaiserau. Hier in der nach dem früheren DFB-Schatzmeister Jakob Koenen benannten Straße hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) mit dem SportCentrum sein Zuhause. Hermann Korfmacher ist im zwölften Jahr Präsident des nach Mitgliedern zweitgrößtenDFB-Landesverbandes.SeitNovember2013führtder71-Jährigezudem das Kuratorium der Sepp-Herberger-Stiftung. Tobias Wrzesinski hat ihn getroffen.

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