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SHS Jahresbericht 2014 - JVA Heinsberg sichert sich den Sepp-Herberger-Pokal · Anstoß für ein neues Leben: „Jeder kann seinen Traum erreichen“

RESOZIALISIERUNG

HerrBaier,SiehabenerstmalseineJustiz­ vollzugsanstalt besucht. Hatten Sie ein mulmiges Gefühl? Daniel Baier: Nein, im Gegenteil. Ich war neugierigundhabemichdaraufgefreut,die Stiftungsinitiative und die Abläufe kennen- zulernen. Die Jungs sind mir sehr offen, höflichundrespektvollgegenübergetreten, es war eine sehr angenehme Runde. Wie lief der Besuch ab? Wir sind vom Leiter der JVA abgeholt worden und dann gemeinsam reingegan- gen. Drinnen haben wir die ‚Anstoß- Mannschaft’ getroffen. Wir haben erst ein bisschen bei Kaffee und Kuchen geredet. Danach haben sie mir die JVA gezeigt, ich habe auch mal in eine Zelle reingeschaut und zum Abschluss sind wirindieTurnhalleundhabenzusammen Fußball gespielt. Sind Sie mit einzelnen Häftlingen ins Gespräch gekommen? Was haben sie gefragt? AmAnfanghabensievieleFragengestellt. Wie der Tagesablauf als Fußballprofi ist, wie ich zum Fußball gekommen bin, was meine Ziele beim FC Augsburg sind und solche Sachen. Umgekehrt habe ich mich natürlich auch dafür interessiert, wie bei ihneneinTagabläuftundwelcheGeschich- ten sie zu erzählen haben. Man erfährt dann auch von dem einen oder anderen, warumundwielangeerinderJVAeinsitzt. Inwiefern kann das Fußballspielen diesen jungenMenschenwährendderZeithinter Gittern helfen? Klar, es ist ein Gefängnis, aber sie haben viele Möglichkeiten und Angebote, sich zu beschäftigen. Trotzdem: Abends alleine in der Zelle zu sitzen, das ist ein Gefühl, das ichmirgarnichtvorstellenkann.DieJungs, die sportliche Angebote wie das Fußball- trainingwahrnehmen,lenkensichnatürlich damit auch ab. Durch den Sport und den Fußball können sie sich Aufgaben stellen und Ziele setzen. StichwortResozialisierung:WelcheWerte kann der Fußball vermitteln, die den Häftlingen den Weg zurück in die Gesell- schaft erleichtern? Am besten erklärt das der Moment, als wir am Ende zusammen gekickt haben. Da spielte alles andere keine Rolle, der Spaß am Fußball stand im Vordergrund. Das ist die Botschaft, die der Fußball vermittelt. 20 Resozialisierung JVA Heinsberg sichert sich Sepp-Herberger-Pokal „Jeder kann seinen Traum Daniel Baier in der JVA Neuburg-Herrenwörth ZehnJVA-TeamsaussiebenBundesländern trafen sich am letzten Mai-Samstag in der gastgebenden JVA Wuppertal-Ronsdorf: Insgesamt120MännerundFrauenimAlter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den jeweiligen Justizvollzugs- und Jugend- strafanstalten an dem gemeinsamen Programm der Sepp-Herberger-Stiftung undderBundesagenturfürArbeitteilneh- men und sich in den Kategorien „Fußball“, „Arbeit/Beruf“ und „Soziales“ auf die Zeit nachihrerInhaftierungvorbereiten,waren beiderVeranstaltungmitdabei.Alsexterne Die Justizvollzugsanstalt Heinsberg hat am 31. Mai 2014 das Turnier um den Sepp- Herberger-Pokal gewonnen. In einem spannenden Finale sicherte sich das Team im Elfmeterschießen mit einem 5:4 (2:2) gegen das Team JA Hameln/JVA Vechta den Titel. Das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal ist der alljährliche sportliche Höhe- punkt der Resozialisierungsinitiative „Anstoß für ein neues Leben“. Als Ehrengast mit dabei war der frühere DFB-Teamchef und Fußball-Weltmeister Rudi Völler. Es hat eine lange Tradition, dass sich prominente Persönlichkeiten des deutschen Fußballs für die Resozialisierungsarbeit der Stiftung engagieren. Im November 2014 besuchte zum Beispiel Daniel Baier, Profispieler des FC Augsburg, die Jugendstrafge- fangenen in der JVA Neuburg-Herrenwörth. Baier begab sich damit auf die Spuren des großen Helmut Haller, der bis zu seinem Tode Stiftungsbotschafter war. Im Interview mit Norman Arnold spricht der ehemalige Junioren-Nationalspieler über seine Eindrü- cke vom Besuch, über zweite Chancen und wie er den jungen Häftlingen helfen will.

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