KURATOREN
www.sepp-herberger.de ein leuchtendes Vorbild!“ Leitungsfunktionen gewohnt.“ Zunächst engagierte er sich als Jugendtrainer und wurde anschließend Jugendleiter. „Wo Not am Mann war, war ich da“, sagt Korf- macher augenzwinkernd. Sein Fokus lag aufderinternationalenJugendarbeit.Bis heute liegt ihm die Integration von Migrantinnen und Migranten besonders am Herzen. Korfmachers Wirken wurde schnell über die Vereinsgrenzen hinaus bekannt.Als1972nachderVerabschiedung desgeändertenJugendhilfegesetzesund der damit einhergehenden Autonomie der Jugendsport-Organisationen ein VorsitzenderfürdieSportjugendGütersloh gesucht wurde, fiel die Wahl auf Korfma- cher. Vier Jahre später wählten die DelegiertendesFußballkreisesGütersloh den damals 33-Jährigen zum neuen Kreisvorsitzenden.AlsMitglieddesBeirats streckteKorfmachererstmalsimFußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) den Kopf aus der Decke. Seit 1977 fährt er nunmehr mehrmals pro Woche die Strecke von Gütersloh nach Kamen- Kaiserau – exakt 75 Kilometer einfach. Im Jahr 1999 wird er Vizepräsident des 2.320 Mitgliedsvereine umfassenden Verbandes. Zwei Jahre später folgt Korf- macher als Präsident seinem Vorgänger Paul Rasche. Am 24. April 2003 wird HermannKorfmachereinstimmigmitder Wahrnehmung der Amtsgeschäfte des kurzzuvorverstorbenenPräsidentendes Westdeutschen Fußball- und Leichtathle- tikverbandes (WFLV), einem von fünf DFB-Regionalverbänden,betraut.Indieser Funktion hätte Korfmacher direkt in die FührungsgremiendesDeutschenFußball- Bundes(DFB)einziehenkönnen.Entspre- chendePositionenwarenaberbereitsmit Vertretern der beiden anderen Fußball- verbändeinNordrhein-Westfalenbesetzt. „Mir war die Einheit der Fußballfamilie in NRWwichtiger,insofernhabeichzunächst verzichtet.“ Beim 39. ordentlichen DFB- Bundestag war es dann so weit. In der Mainzer Rheingoldhalle wählten die Delegiertenam26.Oktober2007Hermann Korfmacher zum 1. DFB-Vizepräsidenten fürAmateure.Biszuseinemaltersbeding- ten Ausscheiden im Oktober 2013 in Nürnberg verantwortete er die Belange der sogenannten Amateurvereine im Präsidium des weltgrößten Einzelsport- verbandes. Die Strukturreform der Regi- onalligen,dieVorbereitungdesAmateur- fußball-Kongresses und die Entwicklung basisnaher Qualifizierungsinstrumente, wiedenDFB-Mobilen,wurdenseineTätig- keitsschwerpunkte. „Die Stiftung vermittelt Lebensqualität!“ Als DFB-Vizepräsident zieht Korfmacher auch in das Kuratorium der Sepp-Herber- ger-Stiftung ein. Auf Bitten von DFB- Präsident Wolfgang Niersbach führt er in der aktuellen DFB-Legislaturperiode bis zum DFB-Bundestag 2016 das Aufsichts- gremium der ältesten deutschen Fußball- Stiftung. „Die Sepp-Herberger-Stiftung ist eine unverzichtbare Einrichtung. Hier wird benachteiligten Menschen echte Lebensqualitätvermittelt“,sagter.„Sepp Herberger ist nicht zuletzt aufgrund der StiftungbisheuteeinleuchtendesVorbild. Er erkannte früh die Verantwortung und Möglichkeiten seiner sportlichen Promi- nenz. Es war eine großartige und voraus- schauende Leistung, dass er zusammen mit seiner Frau sein Vermögen in die Stiftung eingebracht hat.“ Zu einem Stiftungsprojekt hat Hermann Korfmacher bis heute eine besondere Verbindung: „Aus meiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Werkstatt für behin- derteMenscheninGüterslohherauswusste ich um die Notwendigkeit eines Fußball- turniers für unsere Mitarbeiter.“ Nach einem Gespräch mit Dr. Theo Zwanziger, der seinerzeit als Vorstandsmitglied das soziale Engagement des DFB verantwor- tete, hatte Korfmacher Ende der 1990er- Jahre freie Fahrt. „Dr. Zwanziger sagte damals, wenn ich die zuständigen Insti- tutionen der Behindertenhilfe als Koope- rationspartnergewinne,kanneslosgehen.“ Gesagt,getan–imJahr2000fanderstmals der Bundeswettbewerb Fußball für Werk- stätten für behinderte Menschen statt, der im Jahr 2008 zu einer offiziellen DeutschenMeisterschaftwurdeundheute das bundesweit größte Fußballturnier für Werkstatt-Beschäftigte ist. Aber nicht nur an dieser Stelle schließt sichfürHermannKorfmachermitseinem Wirken in der Stiftung ein Kreis. Bei den Kuratoriumssitzungen trifft er heute gemeinsammitHorstEckelfürdieStiftung deslegendärenSeppHerbergerEntschei- dungen.Gemeinsammitdem„Heldenvon Bern“, dem er einst als Jugendlicher auf dem Fußballplatz nacheiferte. Für den Fußball. Für die Menschen.