Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

EBS Jahresbericht 2013

DER DELEGATIONSLEITER

Jahresbericht2013 6 Juli 121 Fußballvereine aus allen DFB-Landes- verbänden nahmen auch im Sommer 2013 andenFußball-Ferien-Freizeitenteil.ImJuli waren beispielsweise 30 Jugendliche des SV Union Lohne und des USC Paloma Ham- burgaufEinladungderDFB-StiftungEgidius Braun in einem Feriencamp in Bad Malente mit dabei. Diese Feriencamps feierten im Jahr2013ihr20.Jubiläum.DieersteFreizeit hatteeinstam20.Juni1993amLensterstrand begonnen. August Die U 19-Nationalspielerinnen Pauline Bre- mer, Madeline Gier, Rebecca Knaak und FelicitasRauchübergabeninderSportschule Hennef einen Scheck in Höhe von 200 € an Tobias Wrzesinski, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun. Das Geld für die Spende stammt aus der Mannschaftskasse der früheren U 17- Juniorinnen-Nationalmannschaft: „Nach unserem Wechsel zur U 19 wollten wir mit demrestlichenGeldinunsererMannschafts- kasse etwas Gutes tun“, unterstrich Natio- nalspielerin Gier. September DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Horst R. Schmidt, Karl Rothmund, Dr. Klaus Kin- kel, Wolfgang Overath und insbesondere DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun und seine Frau Marianne – sie alle kamen zur Eröffnung der neuen Geschäftsräume der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp HerbergeraufdemGeländederSportschule Hennef. Seit Anfang September haben die beidenEinrichtungendortihreneueHeimat gefunden. PolizistenDanielNivelbeimWM-Vorrunden- spielgegenJugoslawienimnordfranzösischen Lens attackierten und ins Koma prügelten, sah die Fußball-Welt einen anderen Egidius Braun. Als die Nachricht von der Schwere derVerletzungNivelsunddieganzeTragweite der Gewaltexzesse von Lens offenkundig wurden,schämtesichderdamaligeDFB-Chef seinerTränennicht.Seinalterschwedischer Freund,UEFA-PräsidentLennartJohansson, war ihm auch in dieser schweren Stunde eine Stütze und ein Trostspender. Braun überlegtedamalssogar,diedeutscheMann- schaft aufgrund der Eskalation der Gewalt vom WM-Turnier zurückzuziehen. Aber es wäre wohl das falsche Signal gewesen, das einfreiwilligerTurnierausstiegDeutschlands gesandt hätte. Aber Braun und der DFB blieben nicht untätig. Die im Oktober 2000 errichteteDaniel-Nivel-Stiftunghatsichzur Aufgabe gesetzt, präventive Maßnahmen gegen fußballorientierte Gewalt zu ent- wickeln. Und Braun selbst hat immer den Kontakt zu Nivel und seinen Angehörigen gewahrt. In seiner Funktion als DFB-Ehren- präsident begrüßte Braun beispielsweise den immer noch unter den Folgen des Überfalls der Hooligans leidenden Ex-Gen- darmenNivel2006beimWM-Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Polen im Dort- munder Westfalenstadion. Und auch im Februar 2013 war Nivel auf Einladung des DFB Ehrengast im Stade de France von St.DenisbeimLänderspiel-Klassikerzwischen Frankreich und Deutschland. Sich seiner Verantwortung nachhaltig zu stellen – dazu hat Braun sein Leben lang gestanden. Viel hat er bewirkt, ob als Vor- sitzender seines Heimatvereins SV Breinig, als aktiver Schiedsrichter bis in die Bezirks- liga,alsChefdesFußballverbandesMittelrhein, als „Vize“ des Westdeutschen Fußball-Ver- bandes, als DFB- und UEFA-Schatzmeister, als DFB-Boss und schließlich als DFB- Ehrenpräsident.UndzumGlücküberwogen stets die positiven Erlebnisse, blieb der bedauernswerte Vorfall um Daniel Nivel die Ausnahme. Braun, der Mann am Klavier Und natürlich war Braun bei diversen Tur- nieren als besagter Delegationsleiter der AuswahldesDeutschenFußball-Bundes(DFB) hautnah mit dabei, als an großen Erfolgen gestricktwurde.LegendärsindjeneAbende mit Braun, als dieser sich selbst ans Klavier setzte und diverse Evergreens zum Besten gab. 1986 war der umtriebige DFB-Funktio- när ein ums andere Mal auch als erfahrene und besonnene Führungspersönlichkeit gefragt, als es darum ging, den manchmal eherunkonventionellundzumTeilauchmehr alsforschvorgehendendamaligenTeamchef Franz Beckenbauer einzubremsen. Die vom „Kaiser“immersogernezitierte„Giesinger Diplomatenschule“wargewöhnungsbedürf- tig. So musste Braun als Leiter der DFB- DelegationdaseineoderandereFeuerchen austreten, das Beckenbauer mit seiner teilweisenGrantler-Mentalitätentfachthatte. DamalswohntendiedeutschenJournalisten im Quartier Mansion Galindo in Querétaro noch unter einem Dach mit der National- mannschaft. Nichts blieb im Verborgenen, fast nichts geheim. Braun war auch dafür zuständig, das Verhältnis zu den Medien- schaffendenzuentkrampfen.SeineAuftritte amPianogehörtensicherdazu.AberBraun hatte auch ein Gespür dafür, was sich um das Luxus-Hotel herum in Querétaro tat. DassdortBabysinApfelsinenkistenschlafen mussten,weileskeineMatratze,geschweige denn eine Wiege gab, sorgte nicht nur bei Braun für Bestürzung. Auch die deutschen SpielerwieVöller,SchumacheroderBriegel, die das Elend mitbekamen, waren gleicher- maßen entsetzt. Völler sorgte mit seiner Spende für den Grundstein, was später die Mexico-Hilfe wurde.EgidiusBraunavanciertezurtreiben- den Kraft. Am 5. Juli 1986, sechs Tage nach dem WM-Endspiel in Mexiko-Stadt gegen Argentinien, wurde Braun als Präsident des FußballverbandesMittelrheinwiedergewählt. Aufgerütteltundaufgewühltdurchdieimmer noch sehr präsenten Eindrücke in Mexiko hielt Braun eine mitreißende Rede vor den Delegierten des Mittelrhein-Verbandes. Dieser 5. Juli 1986 markierte quasi die GeburtsstundederMexico-Hilfe.Nichtkurz- fristiges Helfen, sondern ein langfristiges Engagement schwebte Braun vor. Und überall, wo er auftrat, sammelte er Gelder fürdasProjekt,ließnichtlocker.Underfand Mitstreiter, die Gefallen an der Idee fanden und die Notwendigkeit erkannten, etwas zu tun. Dabei war Braun in Mexiko auch in seiner Funktion als Delegationsleiter gefor- dert.SchließlichherrschtenichtnurHarmo- nie und Geschlossenheit vor. Es gab zum Beispiel den Block der Spieler von Bayern

Übersicht