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EBS Jahresbericht 2013

OSTEUROPA

16 Osteuropa ImHerzenderAltstadtvonRigabeeindruckt eine monumentale Fassadenreklame. Auf einemWandgemäldeamLivenplatzschüttet ein riesiges Füllhorn den Reichtum köstli- cher Früchte aus. Dazwischen Täfelchen aus purem Gold. Solch üppiger Lohn soll Investoren winken, die ihr Geld bei der Trasta Komercbanka anlegen. Das Bild wirkt keineswegs deplatziert. Seit das historischeZentrumderlettischenHanse- metropole restauriert wurde, ist Riga zu einer der wunderbarsten Hauptstädte in der Europäischen Union erblüht. Die malerische Schönheit wissen auch die Ordensfrauen Klara und Veneranda zu schätzen. Blenden jedoch lassen sich die Schwestern von den architektonischen Schätzennicht.„Waswirhiersehen“,sagt Klara, „das ist die Schokoladenseite Lett- lands.“ Doch die Frauen der Kongregation vom armen Kinde Jesus zieht es zu jenen Menschen,dieaufderanderenSeiteleben. Dort, wo aus keinem Füllhorn Renditen fließen.InOrtenwieVaraklanioderStirniene. Das Bewusstsein ändern Die Dörfer liegen im Osten, in Latgalien, an der Europastraße M22, die von Riga nachMoskauführt.HierscheinendieUhren langsamer zu ticken, als würden die Bewohner der Zeit hinterherhinken. Die verfallendenHolzhäuserabseitsderHaupt- straßen springen ins Auge. Es gibt keine Industrie, folglich kaum Arbeit. „Unsere FamilienziehenindieStädteoderwandern ins Ausland ab“, erklärt Rita Pelša, die Direktorin der Volksschule in Stirniene. „Werbleibt,schlägtsichinderLandwirtschaft durch. Doch bei den Preisen, die man hier für Fleisch und Milch erzielt, kann kein Kleinbauer überleben.“ Zu Zeiten der sozialistischen Sowjetunion wurden in der Dorfschule von Stirniene über 300 Kinder unterrichtet. Heute sind es noch sechzig, von der Vorschule bis zur Klasse neun. Zwei Dutzend Jungen und Mädchenwohnenineinemangeschlossenen Heim, weil ihre Eltern unfähig sind, für sie zusorgen.ImGegensatzzuderherzlichen FrauPelša.DieMittfünfzigerinistdieErste, die frühmorgens die Schule betritt, und dieLetzte,dieabendsdenSchlüsselumdreht. Sie kennt die Lebensgeschichten ihrer Schützlinge, weiß um die Probleme der Eltern. Viele sind entwurzelt, verarmt, verwahrlost. Die Väter trinken, die Mütter erstarren in depressiver Lethargie. „Nach dem Schulunterricht erhalten viele Kinder kein Mittagessen. Und Platz zum Lernen haben sie auch nicht“, beklagt die In Lettland, am Ostrand der Europäischen Union, brauchen Kinder eine Vision für ihre Zukunft. Rolf Bauerdick beschreibt die Situation in den gemeinsamen Projek- tenderDFB-StiftungEgidiusBraununddesKindermissionswerks„DieSternsinger“ in Varaklani, Stirniene und Lauderi. Lebenslust statt Lebensfrust Stichwort: Osteuropa-Hilfe Egidius Braun wollte als Verantwortlicher im Deutschen Fußball-Bund und in der UEFA für die nach dem „Kalten Krieg“ neu entstandenen Staaten in Osteuropa vie- les bewegen. Die nach ihm benannte DFB-Stiftung engagiert sich heute vor allem in Polen und der Ukraine für Kinder in Not. Zusammen mit dem Kindermissionswerk „DieSternsinger“werdenEinrichtungenvorOrtunterstützt.ZumBeispielinCharkiw (Ukraine): Dort werden der „Kinderkulturpalast“ und das Kinderkrankenhaus Nr. 16, wo junge Menschen gegen den Krebs kämpfen, gefördert. In Polen ist man unter anderem für ein Kinderheim in Katowice engagiert. Weitere Informationen: www.egidius-braun.de Familien und Kinder erfahren in Lettland die Hilfe der DFB- Stiftung Egidius Braun und der Sternsinger.

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