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EBS Jahresbericht 2013

KURATOREN IM PORTRÄT:

36 KURATOREN IMPORTRÄT Bonn,GraurheindorferStraße198.Dienst- sitz des Bundesministeriums des Innern (BMI) in der heutigen Bundesstadt. Auf demweitläufigenArealhatunteranderem auch das Bundesinstitut für Sportwissen- schaft seinen Sitz. Im einzigen Hochhaus auf dem Gelände befindet sich das Büro von Gerhard Böhm. Der parteilose Minis- terialdirektor ist seit dem 2. März 2010 AbteilungsleiterSportimBMI.Gemeinsam mit 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in sechs unterschiedlichen Referaten wirken, koordiniert der Jurist die Sport- förderung des Bundes. „Den verfassungs- rechtlichen Vorgaben entsprechend, konzentriert sich die Sportförderung des Bundes auf den Spitzensport und heraus- ragendeAktivitäten,andeneneingesamt- staatliches Interesse besteht“, sagt er. Im Bundeshaushalt stehen für die Spitzen- sportförderung des Bundes aus den Ministerien für Inneres, Verteidigung und Finanzen insgesamt circa 190 Millionen Euro, davon etwa 160 Millionen Euro aus dem BMI, bereit. In den Haushalten der Länder und Kommunen ist ein Vielfaches dessen für den Breiten- und Schulsport vorgesehen, von dem die mit knapp 28 MillionenMitgliedschaftenundetwa91.000 Vereinen größte Bürgerbewegung der Bundesrepublik profitiert. Von seinem Schreibtisch im 10. Stock aus, hat Böhm den vorbeifließenden Rhein im Blick. Die Hälfte der Woche verbringt er hier, die übrigen Tage in der Regel an der SpreeinderBerlinerHauptstadt–das1994 verabschiedeteBerlin/Bonn-Gesetzmacht es möglich. Daneben stehen zahlreiche Sitzungs-undReisetätigkeitenaufseinem Programm. „Das BMI ist ein klassisches Querschnittsministerium.DerMinisterhat zahlreicheAufgaben,sodassersichhäufig mit seinen Staatssekretären und Abtei- lungsleitern die Termine aufteilt“, erklärt Böhm. Etwa zwei Dutzend Wochenenden hat er im Jahr für den Sport reserviert. GeradekamderLiebhabervonaltenAutos und Motorrädern von den Olympischen Winterspielen in Sotschi zurück: „Eine Viertagestour–nachtshin,nachtszurück.“ Eigenen Sportverein gegründet Der im Jahr 1961 geborene Westfale treibt seit seiner Kindheit Sport. „Während der GrundschulzeithabeichbeimTuSBelecke zwei, drei Jahre Fußball gespielt. Ich bin dann aber recht schnell zum Schwimmen gewechselt.“SechsJahretrainiertGerhard Böhm nahezu jeden Tag im Wasser. Seine Paradedisziplinwerdendie100-Meter-Brust. Hier nimmt er beim Endlauf um die West- deutschenMeisterschaftenteilundschwimmt gegen sein damaliges Idol Gerald Mörken. Der Dortmunder stellte 1977 bei der Schwimm-EuropameisterschaftinJönköping mit 1:02,86 Minuten einen Weltrekord auf. „Er galt damals als der beste deutsche Brustschwimmer“,blicktBöhmstolzzurück. ErselbstwechseltkurzdaraufdasSchwimm- becken mit dem Fahrrad. Böhm beginnt mit Lizenz Radsport zu betreiben. Das einzige Problem war nur, es gab in seinem HeimatortBeleckekeinenRadsportverein. „Wir haben dann eben sieben Eltern über- zeugt, einen Verein zu gründen“, schmun- zelt der heute in Alfter am westlichen Stadtrand Bonns im Rhein-Sieg-Kreis lebendeJurist.Nebenbei:DerKlubexistiert bis heute. Stets an der Seite von Gerhard Böhm war sein Vater Kurt: „Er hat mich zu allen Rennen gefahren und war mir stets ein wichtiger Unterstützer“. Bei den Rennen ging es oft hart zur Sache, Böhm erinnert sichaneinStraßenrenneninderDortmun- der Innenstadt: „Einer bremste und 20 Mann kamen zu Fall“. Übrigens: Beim damaligen Rennen fuhr auch ein gewisser Erik Zabel mit ... Anstelle von Straßenkriterien begann Böhm, an Etappenfahrten teilzunehmen. Täglich trainierte er bis zu fünf Stunden. „Trotz des intensiven Trainings hatte man gegen manchen Konkurrenten einfach keine Chance“, wundert er sich bis heute über die damaligen Trainingsmethoden seiner Wettbewerber. Erst Volleyball, dann BMI Über die Schule kam der 1,88 m große Sauerländer zum Volleyball. Bei einer Schulmeisterschaft lud ihn ein Vertreter des Westdeutschen Volleyball-Verbandes zu einem Probetraining bei der DJK Werl ein. Mit dem Sportverein stieg Gerhard Böhm von der Bezirksliga bis in die 2. Bundesliga auf. 15 Jahre blieb er dem Sportclub in der Nähe von Soest treu. „WährenddesStudiumsinMünsterbinich täglichmitdemWagenrund150Kilometer zum Training gependelt. Am Wochenende dann noch das Punktspiel.“ Anfang der 1990er-Jahre war dann Schluss damit. Bevor in Berlin die Mauer fiel, begann Gerhard Böhm 1989 sein Referendariat Der Bundes-Sport- gerhard böhm Gerhard Böhm zählt seit dem Jahr 2007 zu den Mitgliedern des Kuratoriums der DFB-Stiftung Egidius Braun. Als Abteilungsleiter Sport im Bundesministerium des Innern kennt der dreifache Familienvater die Sportstruktur in Deutschland wie kaum jemand sonst. Zusammen mit seinem Team koordiniert Böhm die millionen- schwere Sportförderung des Bundes. Tobias Wrzesinski stellt den 53-jährigen Regierungsmitarbeiter vor.

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