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EBS Jahresbericht 2013

MEXIKO-HILFE

12 Mexico-Hilfe CarlaMariaPrietosLebensgeschichteist eng mit der Mexico-Hilfe und dem deut- schenFußballverbunden.Damals,alsbei derWeltmeisterschaft198624Nationen denFußball-Weltmeisterermittelten,war Carla Maria 7 Jahre alt. Das Hilfswerk aus Deutschland ermöglichte ihr den Schulbesuch,späterdasStudium.Heute engagiert sich die Industrie-Designerin ausParisselbstfürihrHeimatland.Tobias Wrzesinski hat sie getroffen. Carla Maria Prieto hat früh gelernt, sich selbst zu organisieren. Die Mutter, eine Psychologin, machte Karriere. Nach der Trennung vom Vater heiratete sie bald ein zweitesMal,CarlabekamGeschwister,zwei BrüderundeineSchwester.DasGeldreichte nun nicht mehr, allen vier Kindern den BesucheinergutenSchulezuermöglichen. Hier kam die Hilfe aus Deutschland gerade recht:DurchdieUnterstützungderMexico- Hilfe wurde Carla Maria und 13 weiteren mexikanischen Kindern der Schulbesuch ermöglicht. Bis heute hat sie ihre Schuluni- form im Schrank hängen, auch wenn sie sagt:„VondenreichenKindernwurdenwir geschnitten. Wir gehörten nicht dazu.“ Sie machtedennochdieMittlereReife,besuchte DeutschkursedesGoethe-Instituts.Schließ- lich wurden die 14 Kinder nach und nach für einen Sommer nach Deutschland ein- geladen, der deutsche Fußball stiftete die Flugtickets, organisierte den Aufenthalt. Carlas Großmutter, die sich stets um sie kümmerte, plünderte das Ersparte, umge- rechnet 50 Mark steckte sie der Enkelin zu, man weiß ja nie, bei so einer weiten Reise. „Es war so rührend“, sagt Carla Maria. NachdemAbiturundeinemzehnmonatigen Au-Pair-AufenthaltinDeutschlandstudierte die1979geboreneMexikanerininihrerHeimat Industrie-Design, finanzierte sich die Uni- versität, indem sie selbst Deutsch unter- richtete. Sie wurde Globetrotter, arbeitete nachdemerfolgreichenStudiuminEuropa undAsien.„MichtriebdieNeugierde“,sagt sie–bissieinSpanienihrenheutigenMann Paolo kennenlernte. Zusammen zogen sie nachParis,imSommer2007heiratetendie beiden. Heute leben sie zusammen mit ihrem dreijährigen Sohn an der Seine. Im Rückblicksagtsie:„OhnedieStiftung,ohne Egidius Braun und ohne Wolfgang und Juliane Watzke wäre ich nicht hier.“ Gute Ideen realisieren Die Hilfe und Solidarität aus Deutschland hatCarlaMarianievergessen:„DerDFBhat mir immer geholfen, einfach so, ohne große Worte. Dafür will ich etwas zurückgeben.“ Im vergangenen Jahr gründete sie das Modelabel„Maravilla“undproduziertseitdem in Mexiko hochwertige Textilien für Kinder. „IchmöchtevorallemFraueninMexikodamit helfen, ein Einkommen zu erzielen“, erklärt sie. Carla Maria vermittelt in ihrer Heimat den europäischen Geschmack, zeigt, was in Frankreich,DeutschlandundSpanienderzeit getragenwird.ZudembringtsiedenFrauen dieentsprechendenFertigkeitenbei:Stricken, Sticken,Konfektionenfertigen.„Esgehtvor allem auch darum, dass die Frauen lernen, die einzelnen Arbeitsschritte und die ihnen dafür zur Verfügung stehende Zeit zu orga- nisieren“, sagt die Wahl-Pariserin. „Es gibt viele gute Ideen, aber wie realisieren wir sie?“. Außerdem vermittelt sie den Arbeite- rinnen einfache betriebswirtschaftliche Kenntnisse: Welchen Preis kann ich für das erstellteProduktverlangen?WievielArbeits- zeit habe ich investiert? Wie teuer war das verwendete Material? Welche Materialien stehenzurVerfügung?AproposMaterialien: Maravilla

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