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EBS Jahresbericht 2013

AFRIKA

20 Afrika Wie andere Kinder geht Lucy zur Schule: SiemachtihreHausaufgabenunddarfdann mitihrenFreundenspielen.MitihrerMutter lebt sie in Kabanga etwa 15 Kilometer von der burundischen Grenze entfernt, in der NähedesTanganijkasees.VorachtMonaten mussten die beiden aus ihrem Dorf hierher flüchten.SokamensieindieBlindenschule von Bruder Theo Call. In über 40 Jahren haben Call und die Afrikamissionare diese Schule aufgebaut, eigentlich um behinder- ten Kindern einen guten Start ins Leben zu geben. Doch seit einiger Zeit müssen sich hier immer mehr weißhäutige Afrikaner, sogenannteAlbinos,verstecken.Siewerden brutalverfolgtundermordet.Wunderheiler versprechendenMenschenWohlstandund Glück, wenn sie Körperteile eines Albinos beisichtragen!„Seit2007kommtesgehäuft zur Ermordung von Menschen mit Albinis- musinTansania,ihreKörperteilegeltenals Glücksbringer“,berichtetStefanieFrels,die zuständige Projektkoordinatorin in der Aachener „Sternsinger“-Zentrale. „Dieser alte, wiederaufgelebte Aberglauben ver- breitet sich auch in den angrenzenden Nachbarländern.DietansanischeRegierung hatzwarinzwischenbesondereSchutzzen- tren für Menschen mit Albinismus, ange- gliedert an bereits bestehende Einrichtun- gen, benannt, kommt aber nur für den Polizeischutz,nichtfürInfrastrukturkosten auf“.Konkretheißtdas,dieRegierungstellt die Wachleute und die Nahrungsmittel, um denRestmusssichdieGemeindekümmern. SolebendieMenschenhierengzusammen- gepfercht,vielemüssendraußen,innerhalb der  schützenden Mauern, in der Sonne sitzen.DabeiistgeradediebrennendeSonne Afrikas der größte Feind der Menschen mit Albinismus. Aufgrund einer angeborenen Störung in der Biosynthese der Melanine (dassindPigmenteoderFarbstoffe),haben sie hellere Haut, Haare und Augen. Lucy mussihreHautsogutwiemöglichmitHemd und Mütze bedecken, das Hautkrebsrisiko ist zu hoch. Zudem trägt sie stets eine Sonnenbrille, ihre Augen sind sehr licht- empfindlich. Vielfältige Bemühungen in Kabanga Das Zentrum, in dem aktuell rund 90 weiß- häutigeAfrikanerZufluchtgefundenhaben, gehört zur Kabanga Practising School. Die Kinder teilen sich zwei Wohnheime für Jungen und Mädchen. „Die Anwesenheit derAlbinoswurdezunächstalskurzfristige Lösung angesehen, da sich die Verfolgung derMenschenaberbisherweiterausweitet, ist nicht absehbar, wann die Frauen und Kinder das Zentrum wieder verlassen kön- nen“, sagt Frels. Um den Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen, hat Bruder Theo bereits einen Teil des GeländeszumGartenbestimmt,dergerade zu Beginn der Regenzeit von den Frauen bepflanzt wird. Außerdem gibt es einen Raum, in dem Nähunterricht erteilt wird. Bruder Theo und seine ehrenamtlichen Helfer tun alles, um das Leben der behin- derten und ausgegrenzten Menschen ein- facher und sicherer zu machen. In Eigen- regie haben sie einen Tank gebaut, um RegenwasserfürdieVersorgungzusammeln. Sie haben Straßenlampen installiert, um das Schul- und Wohnareal vor Übergriffen derMenschenjägerzuschützen.MitUnter- stützungder„Sternsinger“wurdeinzwischen eine neue Küche für alle gebaut, damit die Mütter selber kochen können und dabei nicht mehr in der Sonne sind. Die alten kleinen,völligüberfülltenSchlafsälewerden nach und nach ergänzt durch neue Schlaf- säle,sodasssichdieSituationfürdieKinder entspannt. Ebenso wurde ein Mutter-Kind- Hauserrichtet.GebautmitHilfeder„Stern- singer“undderDFB-StiftungEgidiusBraun. GemeinsammitdemKindermissionswerk „Die Sternsinger“ engagiert sich die DFB-Stiftung Egidius Braun in Tansania für Menschen mit Albinismus. Skrupel- lose Menschenjäger machen Jagd auf die sogenannten „weißen Afrikaner“. IhreKörperteilegeltenalsGlücksbringer. Unterstützt wird eine Blinden- und Taubstummenschulemitangeschlosse- nem Internat in Kabanga. Kinder wie Lucy finden dort ein neues und sicheres Zuhause. Die weißen Afrikaner

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