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Tätigkeitsbericht 2014 - MIT FUSSBALL FÜR MENSCHENRECHTE

Die Frauenfußball-Initiative DISCOVER FOOTBALL wird fünf Jahre alt

26FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT fünfJahreDiscoverFootball Mit Fußball für Menschenrechte In fünf Jahren ist DISCOVER FOOTBALL ein internationales Netzwerk von NGOs geworden, in dem sich Frauen für ihre FuSSball-Leidenschaft ohne gesellschaftliche Beschränkungen einsetzen. Aber es geht um mehr. Um FuSSball als Medium für Menschenrechte, für Gleichberechtigung und die Anerken- nung vielfältiger sexueller Identitäten. Eine auSSergewöhnliche Initiative feiert in Berlin Geburtstag. Berlin-Neukölln, 10. Dezember 2014. Vor den Fenstern des Cafés fällt dünner Schneeregen. Obwohl schon Mittag, will der Tag einfach nicht hell werden. Gegenüber in der Sprachschule brüten Frauen mit Kopftüchern über Lehrbüchern. Von der Mittagspause sind noch Reste von zwei XXL-Pizzas („veggie“, „non-veggie“) übrig. Am Tresen gibt es Pfefferminztee und Blätterteig-Gebäck mit viel Honig und Nüssen. Nadja Assaf hat sie gestern aus dem Libanon mitgebracht. Sie ist eine von zwölf Frauen aus zwölf Ländern, die zur Jubiläumskonferenz von DISCOVER FOOTBALL nach Berlin gekommen sind. Im Hinterzimmer ist die Atmosphäre informell, aber konzentriert. Khushalli Diliproa Darbeshwar, die Sozial- arbeiterin aus Indien, sitzt hier neben der Frauenrecht- lerin Caitlin Davis Fisher aus Brasilien, frühere US-Nati- onalspielerin. Schnell werden Tische zusammengerückt. Zehn Minuten Arbeitsgruppenphase, dann mischt sich der Kreis neu. Diskutiert wird leise, aber leidenschaftlich. Junge Frauen, die meisten deutlich unter dreißig, die etwas zu sagen haben. Schnell füllen bunte Stichwort- karten eine Wand. Nur im Akzent unterscheidet sich ihr Englisch, die Muttersprache dieser Internetgeneration. Die routinierten Aktivistinnen wissen, wie man Kampa- gnen baut, Öffentlichkeit mobilisiert. Schneisen durch Strukturen und Hierarchien schlägt. Man kann sie sich in zehn Jahren gut als Regionalpolitikerinnen vorstellen oder im Leitungsteam großer NGOs. Dass sie den Fußball als Medium ihrer Emanzipation und ihres Widerstandes gegen männergeprägte Traditionen gesucht haben, sagt einiges aus. Über diese Gesellschaften und über die Rolle des Fußballs. Zwischen den Workshops köpfen sie sich den Ball auf der Tischtennisplatte zu. Eine Idee, eine Reise, ein Film Alles begann 2005 mit einer Idee, einer Reise und einem Film. Spielerinnen des BSV Al-Dersimspor träumen da- von, gegen die iranische Frauen-Nationalmannschaft zu spielen. „Eine schöne Idee, aber auch ein bisschen naiv und romantisch“, wird Claudia Roth diese Zeit am Abend in ihrer Festrede charakterisieren. Eine Idee, aus der „echte auswärtige Kulturpolitik, echte Realpolitik“ wird. Allen diplomatischen Hürden zum Trotz jubeln im April 2006 tausend Frauen in Teheran dem ersten Spiel einer Frauen-Nationalmannschaft zu, tanzen auf den Tribünen. Das Spiel gegen das Berliner Lokalteam wird zu einem einzigen Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit. Der

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