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Tätigkeitsbericht 2014 - DREHBUCH GEGEN DISKRIMINIERUNG

Drei Bildungsprojekte aus dem Förderprogramm der Stiftung

20FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT drehbuchgegendiskriminierung Kurzfilm „Zwei Gesichter“ Thomas Hitzlsperger war kein großes Thema bei der Filmpremiere im Kölner Sport & Olympia Museum. Ein knappes Jahr nach dem medienumwitterten Coming-out des Ex-Nationalspielers drehten sich die Gespräche nicht um die angebliche Homosexualität irgendwelcher Nati- onalspieler, sondern um den Film des Abends: „Zwei Gesichter“. Der heimliche Star hieß Nico Schulte. Dabei spielt der 19-Jährige vom Bonner SC gar nicht selbst mit. Aber der Film über den Junioren-Bundesliga-Spieler Jonathan, der hochtalentiert und schwul ist, basiert auf einer wahren Geschichte: auf der von Nico. Jonathan kämpft mit einem Doppelleben. Aus Angst, dass jemand hinter seine Fassade blicken könnte, führt er eine Scheinbeziehung mit seiner Ex-Freundin Hannah. Es kommt zum Eklat. Hannah outet ihn vor der gesamten Mannschaft. „Der Film ist genauso geworden, wie ich mir das gewünscht habe“, erzählt Nico. Die Geschichte mit der Scheinbeziehung hat er genauso erlebt und „auch die Szene, als rausgekommen ist, dass Jonathan schwul ist. Da stehen dann alle Teamkollegen mit Unter- hose unter der Dusche.“ Seine Realitätsnähe macht den Film zu einer ehrlichen Situationsbeschreibung von Schwulen und Lesben im Vereinsalltag. Fußball also ein Ort, an dem Homosexualität nicht vor- kommen darf? Nein, meint Nico, der sich in seiner Bonner Mannschaft vor zwei Wochen offenbart hat, ganz unspektakulär: „Der Film zeigt, wie Jonathan ausge- grenzt wird, aber es gibt auch einen Weg zurück. Sein Trainer hält zu ihm. Mir war es wichtig, dass der Fußball nicht zu schlecht wegkommt. Ich glaube, der Fußball ist gar nicht mehr so prüde und engstir- nig, wie manchmal noch behauptet wird. Es hat sich einiges verändert, da hat gerade auch der DFB in den ver- gangenen Jahren viel getan und be- wirkt. Es war gar nicht so schwer. Ich hab‘s einem Mitspieler erzählt, dann ging das rum. Ein Trainer hat mich kurz darauf angesprochen, das war‘s dann auch schon. Keine große Sache.“ Drehbuch gegen Diskriminierung „Ich glaube, der Fußball ist gar nicht mehr so prüde und engstirnig, wie manchmal noch behauptet wird. Es hat sich einiges verändert.“ Nico Schulte, 19, FuSSballspieler FuSSball ist „in“ bei Kindern und Jugendlichen. Nicht erst seit dem WM-Triumph von Rio boomen die Vereine. Auch freie Träger entdecken die fuSSballbegeisterte Zielgruppe. Für politische Bildungs- arbeit, für Toleranz-Trainings und Workshops gegen Diskriminierung. Davon profitieren auch die Vereine. Drei Förderprojekte zeigen exemplarisch, wie mediale Inszenierungen erfolgreich an die Erfahrungswelt von Mädchen und Jungen anknüpfen.

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