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Tätigkeitsbericht 2014 - HEIMSPIEL IM KULTURSTADION

Mit der DFB-Kulturstiftung auf der Frankfurter Buchmesse

17FUSSBALLKULTUR heimspielimkulturstadion Wie viel oder wie wenig den Fußball mit dem echten Leben verbindet, war eine unausgesprochene Leitfrage vieler Buchvorstellungen, Lesungen und Diskussionen, die über 3.000 Besucher ins Kulturstadion in Halle 3.1 lockten. 40 Bühnengäste boten an zwei Tagen nahezu durchgehend ein gemeinsam von der Stiftung und der Frankfurter LitCam gGmbH gestaltetes anspruchsvol- les Programm. So war Wolfram Eilenberger später Gast in einem ebenso unterhaltsamen wie intelligenten Panel, in dem er mit Benedict Wells die Frage disku- tierte, die sich schon mancher Fußball- und Literatur- freund gestellt hat: Wo bleibt eigentlich der große deutsche Sportroman? Es gibt ihn auch in diesem Jahr nicht, so das Ergebnis, dafür aber viele andere Fußballbücher: Werner Hansch, die „Stimme des Ruhrgebiets“, stellte seine Autobiogra- fie vor. Im Gespräch erinnerte er sich aber nicht nur daran, wie er als Quereinsteiger aus dem Pferdesport zum Radio kam, um schließlich als Moderator von SAT.1-„ran“ die Bundesliga-TV-Berichterstattung zu revolutionieren. Die Zuschauer erfuhren auch von seiner Suche nach dem Vater, der im Dritten Reich als Kommu- nist ins KZ verschleppt wurde. Gleich zweimal auf der Bühne war Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig, der erst mit der Autoren-Nationalmann- schaft die WM-Reise nach Brasilien und das daraus hervorgegangene eBook „Samba Fatal“ vorstellte. Im Gespräch mit hr1-Moderator Klaus Reichert zeigte der Schauspieler auch seine verletzliche Seite, erzählte von seiner gewaltgeprägten Kindheit und Jugend, von Dis- kriminierung und Krebs. Heute gibt er seine Erfahrungen als Integrationsbotschafter des DFB an Jugendliche weiter. Und dann war Moritz Rinke plötzlich doch auf dem Podium. Im Gespräch mit FAZ-Kulturredakteur Jochen Hieber und BVB-Profi Oliver Kirch präsentierte er das Projekt „Wortsport“, das zu jedem Heimspiel von Borus- sia Dortmund online einen literarischen Text veröffent- licht. Zur Frage, warum der BVB seitdem zu Hause kaum noch gewinnt, äußerte sich Kirch allerdings nicht. Trotz- dem war das Kulturstadion wieder ein Erlebnis.

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