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Tätigkeitsbericht 2014 - DREHBUCH GEGEN DISKRIMINIERUNG

Drei Bildungsprojekte aus dem Förderprogramm der Stiftung

21FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT drehbuchgegendiskriminierung Schirmherr – UN-Sonderberater Willi Lemke bei der Eröffnung Keine große Sache. Eine Botschaft, die Eugen Gehlen- borg, als DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesell- schaftspolitik im Vorstand der DFB-Kulturstiftung und Ehrengast der Premiere in Köln, gerne hört. Trotzdem gibt er sich keinen Illusionen hin: „Mit einem Abend ist es nicht getan, dieser Film wird schrittweise weiterzu- transportieren sein.“ Trotz der Gelassenheit, die unter den 200 Zuschauern der Filmpremiere herrschte, weiß Gehlenborg, welch schrille Schlagzeilen das Thema „Homosexualität im Fußball“ produziert. 2012 sorgte ein Interview mit einem angeblich schwulen Bundesliga- Spieler für Zündstoff: Ein Fake oder doch nicht? Später schürten die Coming-outs von US-Profi Robbie Rogers, Schwimmstar Ian Thorpe und Thomas Hitzlsperger ein Medienfeuerwerk. Dass Hitzlsperger die Schlagzeilen vor Kriegen, Krisen und Politik dominierte, sorgte für Kopfschütteln, verdeutlicht aber auch, wie tief das Tabu öffentlich sitzt. Abseits der medialen Aufgeregtheit setzt sich der DFB mit seiner Kulturstiftung für eine seriöse Auseinandersetzung an der Basis ein. Zum Beispiel mit „Zwei Gesichter“. Zunächst eine stu- dentische Initiative der Macromedia Hochschule Köln, entwickelte sich das Projekt des Jugendzentrums „Anyway“ zu einer respektablen Produktion mit zahlrei- chen Laien, aber auch bekannten TV-Schauspielern wie Klaus Nierhoff („Lindenstraße“). „Wichtig für uns als Landesverband ist“, erläutert Stephan Osnabrügge, Vizepräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein und von Beginn an wichtiger Förderer, „dass wir den Film direkt einsetzen können, zum Beispiel in der Trainer- und Schiedsrichterausbildung. Wir gehen damit konkret in die Diskussion, können Vorbehalte und unbewusste Ängste aufbrechen.“ Theaterstück „Steh deinen Mann“ Zur Enttabuisierung will auch die Göttinger Theater- gruppe boat people projekt mit ihrem Stück „Steh deinen Mann“ beitragen. In dem Ein-Personen-Stück von Autor Christopher Weiß spielt Matthias Damberg den Ama- teurfußballer Matthias. Aufgewühlt durch die Statistik, 10 Prozent aller Männer seien homosexuell, macht er sich auf die Suche nach dem schwulen Spieler in seinem Verein, versucht sich an Situationen zu erinnern, in denen Mannschaftskameraden sich ungewöhnlich ver- hielten. In satirischen Videos versucht König Fußball sein heiliges Spiel vor Komplikationen zu schützen. Eine provozierende Herangehensweise, auch dadurch, dass Regisseur Reimar de la Chevallerie das Stück nicht für die Theaterbühne inszenierte, sondern in Vereinshei- men und Umkleidekabinen aufführen ließ. Eine Idee nicht ohne Tücken, denn nach der Premiere im Göttinger „Mit einem Abend ist es nicht getan, dieser Film wird schrittweise weiterzutransportieren sein.“ EUGEN GEHlenborg, DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik

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