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DFB-Pokal 2015 Herren - Der Pokal im Museum

HISTORIE

73 HISTORIE DFB-POKAL Berlin 30-05-2015 DFB-Pokal ist aber nicht nur Klein gegen Groß, sondern oft auch Dra- matik pur. 120. Minute, es fällt das 6:6. Schalke gegen Bayern Mün- chen: Olaf Thon, gerade 18 Jahre jung, schießt sein drittes Tor in die- sem unvergessenen Pokalhalb- finale von 1984. Es steht Unent- schieden. Wie geht es weiter? So mancher Fußballfan wird sich viel- leicht verzweifelt an ein Elfmeter- schießen erinnern wollen, doch damals sah der Modus in solchen Fällen bis zum Finale ein Wiederho- lungsspiel vor. Das endete 3:2 für die Bayern. „Es zählt auch zu unse- ren Aufgaben, die Geschichte des Wettbewerbs im Wandel der Zeit darzustellen“, sagt Neukirchner. „In früheren Jahren änderten sich häufig Spielmodus, Teilnehmerzahl und Endspielort.“ Der nationale Pokalwettbewerb erlebte 1952 seinen Neubeginn. Der Sieger erhielt die 1935 während der dunklen Zeit der NS-Herrschaft vom damaligen Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten gestiftete Trophäe, den Tscham- mer-Pokal. Das Hakenkreuz wurde entfernt, das DFB-Logo auf dem Sockel integriert. Endspiele fanden damals auch in Herbst- und Winter- monaten statt. Erst 1965, mit Ein- führung des neuen DFB-Pokals, der bis heute gültigen Siegertrophäe, wurde der Wettbewerb mit dem Bundesliga-Kalender abgestimmt und erlangte nicht zuletzt dadurch zunehmend höhere Popularität. Die Qualifikation des Gewinners für die Teilnahme am Europapokal bedeu- tete für die Vereine einen zusätzli- chen Anreiz. Die Pokaltrophäen sind vor weni- gen Tagen aus der DFB-Zentralver- waltung nach Dortmund zum Standort des Deutschen Fußball- museums transportiert worden. Dort erhalten sie ihren festen Platz in der Ausstellung. Der Tscham- mer-Pokal im Bereich der Bundes- liga-Vorgeschichte, der aktuelle DFB-Pokal als zentrales Objekt in der Inszenierung, in der es um Sen- sationen in der Fußballprovinz, packende Endspiele und kleine und große Helden geht. Gerhard Helmer und der SC Geislingen bezwangen 1984 den großen Hamburger SV. Dass der DFB-Pokal, der für schäu- mende Siegergetränke ein Fas- sungsvermögen von acht Litern bereithält, seit langem großen Reiz ausübt, liegt sicher auch an der Entscheidung, die Austragung des Finales dauerhaft nach Berlin zu vergeben. Und auch die Pokalge- schichte dort begann mit einer Überraschung: Bayer Uerdingen bezwang im Endspiel den großen Favoriten Bayern München. In Erin- nerung an den 2:1-Sieg verewigte sich die Uerdinger Mannschaft um die Brüder Wolfgang und Friedhelm Funkel und den Siegtorschützen Wolfgang Schäfer auf einem Unter- schriftenball, der ebenfalls im Deut- schen Fußballmuseum zu sehen ist. Und dem Besucher wird klar: Rekordsieger Bayern München hat in dem spektakulären Wettbewerb häufig brilliert, ist dabei aber auch bisweilen ausgerutscht.

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