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DFB-Pokal 2015 Herren - Jetzt kommt Technik ins Spiel

DAS FINALE

59 DAS FINALE DFB-POKAL Berlin 30-05-2015 Finale 2014: Dante klärt den Kopfball von Mats Hummels. Vor der Linie? Dahinter? Tor? Kein Tor? Schiedsrichter Florian Meyer ließweiterspielen.EswareineSzene, dieDiskussionenundEmotionenher- vorrief. Beim Blick auf die TV-Bilder wurde klar: Der Ball war augen- scheinlich drin, hinter der Linie. Was Dante und Hummels nicht wussten: Sie haben damals Sport- geschichte geschrieben. Diese Sequenz aus dem DFB-Pokalend- spiel 2013/2014 soll die finale Szene gewesen sein, nach der im Finale des DFB-Pokals darüber diskutiert wurde, ob der Ball drin war oder nicht. Verhindert wird dies künftig durch den Einsatz modernster Tech- nik. Das Hawk-Eye kommt, die Torli- nientechnologie hält Einzug in den deutschen Fußball. Am 30. Mai 2015. Das DFB-Pokalfinale markiert eine Zäsur: Im Berliner Olympiastadion wurde das „Falkenauge“ installiert, in den kommenden 90 oder 120 Minuten feiert die Torlinientechno- logie Premiere. Und alle freuen sich darauf. Mats Hummels sowieso, aber auch die Unparteiischen begrüßen das neue Hilfsmittel. „Die Einführung der Tor- linientechnologie bedeutet ein zusätzliches Stück Sicherheit in der wichtigsten Entscheidung des Fuß- balls:ToroderkeinTor“,sagtHerbert Fandel, Vorsitzender des DFB- Schiedsrichter-Ausschusses. DFB- Generalsekretär Helmut Sandrock erklärte: „Wir sind froh darüber, dass wirdieTorlinientechnologiejetzthaben. DieTechnikarbeitetexaktundzuver- lässig, sie hilft den Schiedsrichtern – und damit dem Spiel. Das Hawk-Eye wird Diskussionen verhindern und für mehr Gerechtigkeit sorgen.“ Falkenaugen existieren in der Natur in zweierlei Versionen. Als Edel- stein mit Vorkommen hauptsäch- lich in Südafrika und Westaustra- lien und als Sinnesorgane im Kopf des gleichnamigen Vogels. Dieser ist es auch, der Namenspatron des Hawk-Eye ist. Die Verbindung liegt auf der Hand: Im Tierreich glänzen Falken durch ihre Sehstärke, die Vögel sind in der Lage, auch kleinste Objekte aus 3.000 Metern Entfernung zu erkennen. So weit reicht der Zoom des techni- schen Hawk-Eye nicht, in mehreren Eigenschaften sind die technischen ihren tierischen Kollegen dennoch überlegen. Das Hawk-Eye kann die Position eines Balles bestimmen, es erkennt, ob ein Ball die Linie eines Fußballtores vollständig überquert hat. Es ist fähig, dies zu visualisieren und die Erkenntnis sowohl in ein akustisches als auch in ein optisches Signal umzuwandeln und dem SchiedsrichteraufseinerUhrmittels Funkwellen zugänglich zu machen. Heißt:ÜberschreitetderBalldieLinie, vibriert die Uhr, auf dem Display erscheint die Anzeige „Tor“. Möglich wird dies durch ein komple- xes Zusammenspiel aus Daten und Bildern. Jedes Tor wird mit sieben speziellen Hochgeschwindigkeitska- meras „überwacht“, befestigt sind diese in der Regel am Stadiondach. Jede Kamera ist in der Lage, einen Ball zu erkennen und dessen Ober- fläche zu errechnen, auch wenn die Kamera nur einen kleinen Teil des Balles erfasst. Die Kameras können auch Bereiche definieren, in denen sich definitiv kein Ball befindet. Aus diesenzweidimensionalenDatender sieben Kameras errechnen Compu- ter ein dreidimensionales Bild und setzendiePositiondesBallesinsVer- hältnis zur Torlinie. Überquert ein Ball die Torlinie, erkennt das Hawk- EyediesenVorgangalsTor.Innerhalb einer Sekunde wird dies auf der Schiedsrichter-Uhr angezeigt. Typ und Hersteller des Balles haben dar- auf keinen Einfluss, auch nicht Zustandsveränderung der Oberflä- che,etwadurchSchneeoderMatsch. 2001 wurde Hawk-Eye erstmals ein- gesetzt, beim Cricket, später vor allem auch im Tennis. Im Juli 2012 wurde von der FIFA das durch das International Football Association Board (IFAB) erlaubte Hawk-Eye testweise auch im Fußball einge- führt, eine falsche Entscheidung gab es seither nie. Die erste Liga, die das Hawk-Eye eingeführt hat, war die Premier League in England 2013. Mit Beginn der kommenden Saison wird das Hawk-Eye auch in den Sta- dien der 18 Bundesligisten zum Ein- satz kommen. Zukunft. Und die Zukunftbeginntheute,beimEndspiel um den DFB-Pokal. Mats Hummels wirdwiederdasein,einBallauch.Eine Duplizität der Ereignisse ist dennoch ausgeschlossen, aus zwei Gründen: Dante ist diesmal nicht dabei – im Gegensatz zum Hawk-Eye. KAMERAS sind auf jedes Tor gerichtet HAWK-EYE TV COMPOUND

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