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DFB-Pokal 2015 Herren - Vorlagenkönig De Bruyne

VFL WOLFSBURG

35 WOLFSBURG DFB-POKAL Berlin 30-05-2015 Irgendwie würde man gern eine Macke finden, etwas Skurriles, das so ungewöhnlich ist wie seine Art, Fußball zu spielen. Besondere Hob- bys? „Schlafen“, sagt er. „Und Com- puterspiele.“ Oh, übt er womöglich an der Konsole seine eigenen Tricks? „Nein, nein“, winkt Kevin De Bruyne ab. „Ich spiele andere Spiele.“ Von seinem ersten Fußbal- ler-Gehalt hat er sich eine PlaySta- tion gekauft. Und sonst? „Fernseh- serien.“ Der vielleicht großartigste Fußballer in der Geschichte des VfL Wolfsburg hat überhaupt kein Problem damit, unspektakulär rüberzukommen. Besondere Autos? Extravagante Freundin? Oder wenigstens mal ein aufsehenerre- gendes Twitter-Selfie? Nein, nein, nein. „Ich will Fußball spielen“, sagt De Bruyne. „Das ist alles.“ Wer das Besondere an Kevin De Bruyne sucht, der muss ins Stadion gehen. Und dann kann er Momente erleben wie diesen am 31. Spieltag, als Hannovers Miiko Albornoz den Ball eigentlich schon hatte, ehe er Sekundenbruchteile später begriff, dass er wieder weg ist. Diese Sekun- denbruchteile haben De Bruyne gereicht, um Mitspieler Bas Dost so zu bedienen, dass der das Tor quasi machen musste. Und das alles so schnell, als würden die Augen des Belgiers ihre Befehle direkt an die Füße geben; übrigens je nach Bedarf an beide. Es ist diese Geschwindigkeit, die De Bruyne aus der Masse der Bundes- liga-Fußballer heraushebt. Die Geschwindigkeit, mit der er Situa- tionen erfasst, erkennt, was zu tun ist, und dann mit oft unerbittlicher Präzision handelt. Das hat den Bel- gier zum besten Vorlagengeber gemacht, seit in der Bundesliga Vorlagen gezählt werden. Und zur herausragenden Figur des VfL Wolfsburg. „Er hat diesen besonde- ren fußballerischen Instinkt, der nicht alle Profis auszeichnet“ , sagt VfL-Manager Klaus Allofs, um dann zu untertreiben: „Er bewertet die Situationen in den Spielen schon gut.“ Und die Gegner können wenig dagegen tun. „Weil“, so erklärt es sein Trainer Dieter Hecking, „er es schafft, sich immer wieder in Räu- men aufzuhalten, in denen er schwer zu packen ist.“ Text Andreas Pahlmann KEVIN DE BRUYNE Gut aufgelegtIm Eiltempo hat sich Kevin De Bruyne zu einem der begehrtesten Spieler im deutschen Profifußball entwickelt. Seit die Daten erfasst werden, hat noch keiner in einer Bundesliga-Saison mehr Tore vorbereitet. Der Rasen ist seine Bühne, hier geht er aus sich heraus, hier macht er großes Spek- takel, hier steht er gerne im Mittelpunkt.Wenn das Spiel vorbei und das Flutlicht aus ist, hat der 23-jährige Belgier lieber seine Ruhe. Seine Eltern bauten ein Eigenheim mit Garten, da war De Bruyne drei. Dort spielte er mit dem Ball, ehe er mit sechs die ersten Partien für die Jugend der KVV Drongen entschied. Alle sahen, dass „Kev“ mehr Talent hat als die anderen. Und dass keiner nach Niederlagen so sauer guckte wie er. Die ländliche Umgebung fand er irgendwann „langweilig“, wie er heute sagt. Mit 14 wechselte er darum ins Fußball-Internat nach Genk, eineinhalb Autostunden weg von zu Hause. Er wollte auch dort immer noch jedes Spiel gewinnen. Aber eine Profi-Karriere? „Ob ich mehr Talent habe als die anderen“, erzählt er, „hat mich nie interessiert. Ich wollte immer nur Spaß am Fuß- ball haben. Irgendwann wurde mir gesagt, ich könne Profi werden. Da wurdeichdannerstrichtigehrgeizig.“ Er entwickelte seinen Stil, das Spiel mit nur einem Kontakt, das Tem- podribbling, das Finden der freien Räume auch im engsten Defen- siv-Netz des Gegners. „Ich weiß nicht, woher das kommt, ich mache das einfach“, sagt er lachend. „Aber ich will immer schnell sein, egal, was ich tue.“ Interview-Ter- mine legt er schon mal auf fünf

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