Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Tätigkeitsbericht 2013 - „MAN KANN EIN KOPFTUCH TRAGEN UND TROTZDEM FUSSBALL SPIELEN“

Internationales Frauenfußball-Kulturfestival DISCOVER FOOTBALL

24FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT DISCOVERFOOTBALL Vor der Bühne im Willi-Kressmann-Stadion sammeln sich die Teams. Rosa Sitzkissen liegen auf den Stuhlreihen. Die Stimmung der Fußballerinnen aus aller Welt ist ge- löst, die Vorfreude greifbar. Die Frauen in den schwarz- gelben Trikots stimmen einen Schlachtruf an, es klingt wie ein Trillern. Wadi Degla heißt ihr Klub, sie sind das erfolgreichste Frauenfußballteam Ägyptens. Neben ih- nen die rot-weiß gekleideten Jordanierinnen vom Ortho- dox Club Amman, sie singen sich ein und klatschen dabei. Gleich werden sie gegeneinander antreten. Fotos der Spielerinnen laufen über die große Leinwand. Die Frauen jubeln, wenn sie sich wiederfinden. Zum dritten Mal ist Berlin-Kreuzberg im Juli 2013 die Bühne der Weltkulturen des Frauenfußballs. Während in Schweden die Frauenfußball-Europameisterschaft läuft, hat DISCOVER FOOTBALL, eine Initiative des Vereins „Fußball und Begegnung e. V.“, sieben Mann- schaften eingeladen, die sich nicht durch Punkte und Tore qualifizieren mussten, sondern durch ihr gesell- schaftliches Engagement. Für jede einzelne der Mann- schaften ist Fußball weit mehr als Sport. Er ist Ausdruck von Freiheitsstreben. Ein Weg der Emanzipation. Schwerpunktregionen des diesjährigen Festivals sind Nordafrika und der Nahe Osten. Nach einer intensiven Bewerbungsphase fiel die Wahl auf Mannschaften aus SEIT VIER JAHREN GIBT ES DIE KREUZBERGER INITIA- TIVE DISCOVER FOOTBALL. EIN WELTWEIT EINMALIGES PROJEKT. FUSSBALLTURNIER UND KULTURFESTIVAL. EINE BÜHNE FÜR JUNGE FRAUEN, DIE DEN FUSSBALL LIEBEN UND ALS AUSDRUCK FÜR FREIHEIT, EMANZI­ PATION UND GLEICHBERECHTIGUNG VERSTEHEN. Tunesien, Libyen, Palästina und dem Libanon. Komplet- tiert durch den DFC Kreuzberg und ein Team aus Polen und der Ukraine. Für Schlagzeilen sorgte die Absage des libyschen Natio­ nalteams, mutmaßlich auf Druck islamischer Glaubens- führer. Die britische Zeitung The Guardian berichtete über Forderungen zur Auflösung des Frauenteams. „Als diese Frauen und Mädchen in die Fußballmannschaft eingetreten sind und angefangen haben zu zeigen, was verborgen sein soll, haben sie ihre Ehre verkauft und die Ehre ihrer Familien durch Nacktheit und Schamlo- sigkeit beschmutzt“, zitierte die Zeitung Scheich Salim Jabar, einen der wichtigen Religionsführer Libyens. „Das ist immer ein Tiefschlag“, sagt Sara Schlote, eine der Organisatorinnen von DISCOVER FOOTBALL. „Wir haben so eine Situation nicht zum ersten Mal erlebt. Aber es bestärkt uns, es immer weiter zu versuchen, damit das irgendwann kein Thema mehr ist.“ „Man kann ein Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen“

Übersicht