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Tätigkeitsbericht 2013 - „WIR FUSSBALLER MÜSSEN VORBILDER SEIN!“

Zehn Jahre für einen Fußball ohne Diskriminierung: „!Nie wieder – Versammlung zum Erinnerungstag im deutschen Fußball“

19FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT WIRFUSSBALLERMÜSSENVORBILDERSEIN Eine ganz besondere Zeitzeugin ist Esther Bejarano. Die 89-Jährige zog mit ihrer Stimme und ihrer Persönlichkeit gleich mehrere Generationen in der Commerzbank-­ Arena in ihren Bann. Mit ihrer Band „Microphone Mafia“ singt sie jüdische Lieder aus dem Widerstand zu jungen Hip-Hop-Rhythmen und erzählt ihre Lebensge- schichte. Sehr anschaulich und berührend. Als junges Mädchen rettete ihr die Mu- sik das Leben. Sie spielte Akkordeon im Mädchenor- chester des KZ Auschwitz-­ Birkenau. „Mit Tränen in den Augen“ musste sie je- den Tag zum Ein- und Aus- marsch der Gefangenen des Lagers musizieren. Heute sieht sie sich vor allem als Zeugin des jüdischen Widerstands: „Widerstand gab es. Nur wurden fast alle ermordet und können nicht mehr erzählen.“ Auch mit ihrer Musik will sie Widerstand leisten „gegen diejenigen, die noch so ein Brett vor dem Kopf haben“, Neonazis und rechtsradikale Gruppen. Großer Jubel im Publikum, das Esther Bejarano am Ende ganz direkt ansprach: „Ihr seid nicht schuldig an dem, was geschehen ist. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von dieser Geschichte hören wollt!“ LEBENDES MAHNMAL – DIE 89-JÄHRIGE ESTHER BEJARANO SINGT MIT DER MICROPHONE MAFIA LIEDER GEGEN RECHTS Fußball“, ist ein bürgerschaftlicher Zusammenschluss von Personen, Gruppen, Vereinen und Institutionen aus dem Fußball. Den Anstoß zu ihrer Gründung gab die 2004 vom damaligen Pressesprecher und heutigen Präsiden- ten der jüdischen Gemeinde in Rom, Dr. Riccardo Pacifici, im italienischen Fußball initi- ierte Aktion „Per non dimen- ticare“ („Lasst uns nicht ver- gessen“) in Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozi- alismus. Die Initiatoren griffen diese Idee auf und sprachen beim Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga vor, woraufhin am 27. Januar 2005, dem Jahres- tag der Befreiung des Konzen- trationslagers Auschwitz, auch in deutschen Stadien der Erinnerungstag begangen wurde. Und seitdem jedes Jahr. „WIR FUSSBALLER MÜSSEN VORBILDER SEIN“ Das erste Lob blieb Schirmherr Willi Lemke vorbehalten. „Kein gewöhnliches Publikum für eine Erinnerungsver- anstaltung“, zeigte sich der UN-Sonderberater für Frie- den und Sport beeindruckt, vor so vielen jungen Men- schen zu sprechen, Fans von Vereinen aus ganz Deutschland. Ein wichtiges Publikum. Jugendliche und junge Erwachsene aus den Fankurven, wo auch die Neonazis mit ihren menschenverachtenden Parolen unterwegs sind. „Wir dürfen dieses Thema nicht abschie- ben an andere. Es ist eine Aufgabe für jeden“, so Lemke. Das heiße vor allem, authentisch und klug zu argumen- tieren, zum Beispiel durch Zeitzeugen. SCHIRMHERR – UN-SONDERBERATER WILLI LEMKE BEI DER ERÖFFNUNG „Ihr seid nicht schuldig an dem, was geschehen ist. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von dieser Geschichte hören wollt!“ ESTHER BEJARANO, AUSCHWITZ-ÜBERLEBENDE

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