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Tätigkeitsbericht 2013 - AUS DER TRAUM!

Tournee des Leipziger Theaters der Jungen Welt

14 Für viele war es offenbar der erste Besuch hier. Jugendliche mit Trikots und Fanschals von Hannover 96 suchten zunächst noch etwas irritiert die Wege im ausverkauften Schau- spiel Hannover. Nachdem Teresa Enke ihr Kommen angekündigt hatte, waren auch viele Anhänger von Hannover 96 gekommen. Nicht nur in Hannover ist Nationaltorhüter Robert Enke, der sich nach einer jahrelangen Depression 2009 das Leben nahm, unvergessen. Seitdem hat sich viel getan. Im Fuß- ball und in der Gesellschaft. Durch die mit Enkes Tod angestoßene öffent­ liche Diskussion hat das Thema ­Depression auch im Fußball ein wenig von seinem Tabu verloren. Nicht zu- letzt dank der engagierten Arbeit der ­Robert-Enke-Stiftung, die gemein- sam mit der DFB-Kulturstiftung eine Tournee des 2011 von Holger Schober für das Theater der Jungen Welt geschriebenen Stücks ermöglicht, das sich gezielt an Jugendliche wen- det. Premiere war am 24. Oktober 2013 im Schauspiel Hannover. Aber noch immer scheint das Spre- chen über Schwäche, Überforderung oder Depression heikel in einer von Leistungs- und Erfolgsdenken ge- prägten Welt. Auch am Theater, wie Intendant Jürgen Zielinski im Inter- view mit dem Magazin SCHAUSPIEL erläuterte: „Der Erfolgsdruck ist enorm. Outen kann sich keiner in unserer Gesellschaft.“ Und so zö- gertederFanvonBorussiaDortmund nicht vor dem Fußball-Stoff, wohl wissend, dass der Publikumsmagnet Fußball an der Theaterkasse oft Gift ist: „Theater kann nicht wie Fußball sein, muss es auch nicht. Aber Fuß- ball gehört zum Leben und somit auch als Stoff ins Theater.“ Anders als vielleicht erwartet, setzte die Aufführung bunte und kräftige Ausrufezeichen, mit Schlag­zeug und grell gezeichneten Figuren eines knallhart erfolgsori- entierten Fußballgeschäfts, in dem sich die Hauptfigur, der junge Fuß- ballstar und ­Nationalspieler Malte Kreuzfeld, am Ende selbst verliert. In der abschließenden Diskussion lenkte Teresa Enke den Blick vom Profifußball auf andere Lebens­ bereiche und machte darauf auf- merksam, dass jeder von einer ­Depression betroffen sein kann: „Der Fußball an sich hat keine Schuld, dass mein Mann sich umge- bracht hat. Ich habe viele Dinge leider auch wiedererkannt und denke, andere werden sich auch wiedererkennen.“ FUSSBALLKULTUR AUSDERTRAUM! „Theater kann nicht wie Fußball sein, muss es auch nicht. Aber Fußball gehört zum Leben und somit auch als Stoff ins Theater.“ JÜRGEN ZIELINSKI, INTENDANT DES THEATERS DER JUNGEN WELT, LEIPZIG Aus der Traum! ANGELEHNT AN DIE LEBENSGE- SCHICHTE VON NATIONALSPIELER SEBASTIAN DEISLER SETZT SICH DAS STÜCK „AUS DER TRAUM!“ DES LEIPZIGER THEATERS DER JUNGEN WELT MIT DEM THEMA DEPRESSION IM FUSSBALL AUSEINANDER. UND WILL DAMIT ZU EINEM OFFENEN UMGANG MIT DIESEM TABU BEI­ TRAGEN.

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