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Tätigkeitsbericht 2012

Lesung in München: „Die Wahrheit liegt unter dem Platz“

die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, der Vor- sitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose. Sie sind es auch, die in einer Diskussionsrunde zwischen den literarischen und musikalischen Teilen gemeinsam mit Ex- Nationalspieler Marco Bode und Peter Guttmann, dem Vor- sitzenden des jüdischen Sport- verbandes Makkabi Deutsch- land, über die Verantwortung des Fußballs im Umgang mit der Historie sprechen. Die einhellige Meinung: Der Fußball hat wie keine andere Sportart die Chance, Menschen zusammenzubringen, die sich sonst nicht begegnen. Er kann sich aktiv dafür einset- zen, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskrimi- nierung keinen Platz finden. Und so schwer es fällt, Geschichten wie die von Julius Hirsch, Joseph Roth, TadeuszBorowski,AlexanderGranach oder Oskar Rosenfeld zu hören, so wichtig ist es, diese zu erzählen und ihre Schicksale niemals in Vergessen- heit geraten zu lassen. Damit solche Gräuel nie wieder passieren. „Es geht hier nicht um eine Schuldzu- weisung oder eine Selbstgeißelung, es geht um permanente Aufklärung“, erläutert Schriftsteller und Stiftungs- kurator Albert Ostermaier das von ihm entwickelte Konzept mit Texten und Musik im Interview mit der Münchner Abendzeitung. „Der Fußball findet nicht in einem luftleeren, isolierten Raum statt. Deswegen fand ich auch den Besuch der deutschen Nationalmannschaft vor dieser EM im Konzentrationslager Auschwitz sehr gut. Es ist eine Form des Respekts vor den Menschen und dem, was sie dort erlitten haben.“ Drei Wochen zuvor hatte eine Delegation des DFB- Präsidiums und der Nationalmannschaft mit Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainer Jogi Löw, mit Kapitän Philipp Lahm, Miroslav Klose und Lukas Podolski der Gedenkstätte einen Besuch abgestattet. Auch Dele- gationen des englischen, niederländischen, kroatischen und italienischen Fußballverbandes nutzten die Europa- meisterschaft, um ein Zeichen der Erinnerung im ehema- ligen Konzentrationslager zu setzen. Ebenso zahlreiche Zuschauer und Fans, für die die DFB-Kulturstiftung Theo Zwanziger im Vorfeld die Handreichung „Denkanstoß“ (vgl. S. 27) zusammengestellt hat, in der Holocaust- Gedenkstätten in den EURO-Spielorten mit Anreisehin- weisen vorgestellt werden. Auch eine Delegation der DFB-Kul- turstiftung mit Dr. Theo Zwanziger und Romani Rose waren Gäste der Gedenkstätte, in der seit den frü- hen 70er-Jahren ein Denkmal im ehemaligen „Zigeunerlager“ an die ermordeten Sinti und Roma erinnert. „Aus dieser Erinnerung erwächst unsere Verantwortung für einen Fußball und eine Gesell- schaft ohne Ausgrenzung und Dis- kriminierung von Minderheiten egal welcher Art“, fasst Zwanziger das Engagement der Stiftung pro- grammatisch zusammen. 29FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT erinnernundgedenken „Es geht hier nicht um eine Schuldzuweisung oder Selbstgeißelung, es geht um permanente Aufklärung. Deswegen fand ich auch den Besuch der deutschen National- mannschaft vor dieser EM im Konzentrationsla- ger Auschwitz sehr gut.“ Albert Ostermaier

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