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Tätigkeitsbericht 2012

Israelreise der U 18-Nationalmannschaft des DFB

26FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT ISRAEL-REISEU18-NATIONALMANNSCHAFT nungen. Die DFB-Kulturstiftung hat es sich seit ihrer Gründung 2007 zur Aufgabe gemacht, die Initiative zu unterstützen und zu begleiten. Aus der Erinnerung ler- nen, Werte für die Zukunft vermitteln – so lässt sich die Intention dieses Engagements zusammenfassen. Bereits vor der Abreise werden die jungen Nationalspieler zu einem Vorbereitungsabend in die Frankfur- ter Zentrale eingeladen. Thema: Israel gestern und heute, mit Schwer- punkt auf der deutsch-israelischen Fußballgeschichte. Auch über Julius Hirsch wird gesprochen, den deut- schen Nationalspieler jüdischen Glaubens, der 1943 ins Vernich- tungslager Auschwitz deportiert wurde und nie zurückkehrte. Das alles wissen die U 18-Nationalspieler, als sie an einem schönen milden Wintertag gemeinsam mit ihren israelischen und ungarischen Altersgenossen die Natio- nale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen. Rund 90 Minuten, so lang wie ein Fußballspiel, dauert der Besuch der Ausstellung, die ent- lang einer zentralen Betonschlucht mit dem jüdischen Leben der 20er- Jahre beginnt und die Besucher tie- fer und tiefer in die Dunkelheit der NS-Zeit führt. Konzentriert lauschen Mannschaften und Delegationen den Worten der Museumspädagogen und erschauern vor Dokumenten, Fotos und Originalstücken, welche die systematische Ausgrenzung, Ent- rechtung, Verfolgung und Vernich- tung von Millionen Juden dokumen- tieren. Die Ausstellung endet mit der Befreiung der Konzen- trationslager durch die Alliierten und dem Gesang der Häftlinge der israelischen Hymne „Hatikva“ (übersetzt: die Hoffnung). Am Ende der Betonschlucht gibt eine Aussichtsplattform den Blick über die waldigen Hügel Jerusalems frei. Hier steht Pascal Itter, Kapitän der deutschen U 18-Nationalmannschaft, und braucht eine Weile, bis er wieder Worte findet. „Wir sind hergekom- men, um Fußball zu spielen“, sagt er dann. „Aber die Einblicke gehen weit über das Sportliche hinaus. Es ist wichtig, durch die Geschichte zu lernen, die Bilder zu sehen, das ist sehr eindringlich.“ Gemeinsam mit den Spielführern der beiden anderen Nationalverbände legt Itter wenig später Blumengebinde am Janusz- Korczak-Denkmal für die ermorde- ten Kinder nieder. Hier haben sich die jungen Nationalspieler versam- melt, um gemeinsam der Opfer zu gedenken. Wolfgang Niersbach spricht die Spieler direkt an. „Die Botschaft, die hier vermittelt wird, sollt ihr nach Deutschland mitneh- men. Setzt euch ein, wenn jemand auf Grund seiner Religion, seiner Hautfarbe oder sexuellen Orientie- rung diskriminiert wird“, sagt er. „Auf einen Besuch in Yad Vashem kann man sich nicht vorbereiten, die Ein- drücke sind immer wieder erschreckend. Es geht nicht um Schuld, es geht um Verantwortung.“ „Wir sind hergekommen, um Fußball zu spielen. Aber die Einblicke gehen weit über das Sportliche hinaus. Es ist wichtig, durch die Geschichte zu lernen.“ Pascal Itter, Kapitän der deutschen U 18-Nationalmannschaft

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