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Tätigkeitsbericht 2012

Förderprogramm der DFB-Kulturstiftung

27FUSSBALLUNDGESELLSCHAFT FÖRDERPROJEKTE Erinnern aus Verantwortung Die Aufarbeitung und zeitgemäSSe Vermittlung der Geschichte des FuSSballs im Nationalsozialismus ist ein Schwerpunkt der DFB-Kulturstiftung Theo Zwanziger. Im Rahmen ihres Förderprogramms un- terstützt sie Studien und Projekte, die sich mit diesem Thema befassen. NeueBiografieüberJuliusHirsch Er war einer von zwei Nationalspie- lern jüdischen Glaubens, und er wur- de von den Nationalsozialisten um- gebracht: Julius Hirsch. Im Göttinger Verlag „Die Werkstatt“ ist, gefördert von der DFB-Kulturstiftung, die aus- führliche Biografie „Julius Hirsch. Nationalspieler. Ermordet.“ über den Karlsruher Fußballer erschienen, der vor dem Ersten Weltkrieg zu den erfolgreichsten und populärsten Spielern Deutschlands gehörte. Ihm zu Ehren verleiht der DFB seit 2005 jährlich den „Julius Hirsch Preis“. Autor Werner Skrentny sagt: „Wenn früher über Fußball-Geschichte berichtet wurde, dann nur in Form von Anekdoten. In den letzten Jah- ren hat sich hier einiges gewandelt. Es gab, auch unter den Vereinen, eine intensive Aufarbeitung der NS- Zeit. Wir gehen heute viel kritischer mit der Fußball-Geschichte um.“ Gedenkstätten-Broschüre für Fans Unter dem Titel „Denkanstoß“ veröffentlichte die DFB-Kulturstiftung gemeinsam mit der Koordinations- stelle Fanprojekte (KOS) und dem Interkulturellen Rat in Deutschland eine handliche Broschüre zur EURO 2012. Sie stellt eine Auswahl von Mahn- und Gedenk- stätten in den acht Spielorten der Europameisterschaft vor, die an den nationalsozialistischen Terror im Zweiten Weltkrieg erinnern. „Wir wissen, dass viele unserer Fans und Anhänger ihren Besuch der Europameisterschaft nicht nur dem gemein- samen Fußballerlebnis widmen“, so DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Vorwort. „Vielen ist es ein Bedürfnis, einen Moment innezuhalten und den Menschen zu gedenken, die nach 1939 den Verbrechen der Nazis zum Opfer fielen.“ Die Broschüre wurde über die mobilen Fan-Botschaften und den Fan Club Nationalmannschaft in Polen und der Ukraine verteilt. Unterstützungfür„BeitTerezin“ Anlässlich der Reise der U 18-Natio- nalmannschaft überreichte DFB-Prä- sident Wolfgang Niersbach einen Scheck der DFB-Kulturstiftung über 5.000 Euro an Oded Breda, Initiator und Leiter der Gedenkstätte „Beit Terezin“ („Haus Theresienstadt“) im Kibbuz Giv’at Hayyim Ihud nördlich von Tel Aviv. Die „Theresienstadt Martyrs Remembrance Association“ hat dort eine Gedenkstätte und ein Museum über das Ghetto Theresien- stadt errichtet. Sie dokumentiert die Fußball-Liga des Ghettos, die den Insassen Ablenkung vom menschen- verachtenden Lageralltag bot. Breda, Neffe von Pavel Breda, einem der Fuß- ball spielenden Lagerinsassen, der im KZ Auschwitz ermordet wurde, nutzt den Fußball, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Ausstellung wird auch in Stadien im In- und Ausland gezeigt. DENKANSTOSS Gedenkstätten in den Spielorten der Fußball-Europameisterschaft 2012

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