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EBS Jahresbericht 2011

Ein Festtag des Fußballs und der Wohltätigkeit: Alle zwei Jahre veranstaltet die DFB-Stiftung Egidius Braun das Benefiz-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft.

10 Ein strahlender, nicht zu heißer Sommertag in ganz Europa. Baggersee-Wetter. Grill- Wetter. Für den kleinen Mann mit der hohen Stirn und den großen Hits lief die Sache anders – es wurde doch ein eher unruhiger Tag. Erst trat er auf in der Wembley-Arena, prallvoll, jeder Quadratzentimeter bevöl- kert mit tanzenden Fans, vier Stunden hef- tiges Rütteln in der Concorde und wieder raus, noch ein Auftritt, diesmal in Phila- delphia. „Feed the World“, die Speisung der Weltgemeinschaft: mit Musik, mit Geld, mit Lebenschancen. Phil Collins blieb es vorbehalten, an diesem 13. Juli 1985 auf zwei Bühnen zu singen. „In the air tonight“ – transatlantisch sozu- sagen. Alles war groß damals: die Namen, die Technik, die Spendensumme. 16 Stun- den rockte das gewaltigste Benefiz-Konzert in der Geschichte der U-Musik. Ein globaler Magnet, „must-see television“. 1,5 Milliar- den Menschen schauten Dylan, Queen, U2, Madonna und all den anderen zu. Als dann auch die amerikanische Nacht anbrach, waren mehr als 100 Millionen Euro in der Spendenbüchse. Live Aid – größer geht’s nicht, größer wurde es nie wieder. Mit dieser Sternstunde der Charity, der wohl ertragreichsten Benefiz-Veranstal- tung (Benefiz von lat. Beneficio = Wohltat), kann das DFB-Benefiz-Länderspiel nicht mithalten. Geschenkt. Im Sport war, ist und bleibt das Benefiz-Länderspiel der Natio- nalmannschaft einzigartig und unerreicht. Fünf Millionen Euro spielt das seit Mitte der neunziger Jahre im zwei-Jahres-Turnus ausgetragene Spiel ein – eine gewaltige Summe, die praktisch ohne Abzüge direkt auf die Konten der Stiftungen des DFB und der DFL überwiesen wird. Im Vergleich zu den Benefizaktionen anderer Sport- und Fußballverbände bleibt das von der DFB- Stiftung Egidius Braun veranstaltete Spiel ein Solitär. Es ist, wie DFB-Vizepräsident Karl Rothmund zu Recht mit Genugtuung behauptet, „ein weltweit einzigartiges Engagement.“ Ein Engagement, das auch die Kanzlerin würdigte. Zwei Jahre ist es her, da besuchte Angela Merkel vor dem Benefiz-Länder- spiel in Aachen den DFB-Ehrenpräsidenten Egidius Braun und seine Frau Marianne. Sie empfingen die Bundeskanzlerin in ihrem Privathaus, der damals 85-jährige Braun und seine Frau, beide sichtlich gerührt. „Egidius Braun war für mich immer eine wunderbare Persönlichkeit, die nicht nur für den Fußball viel bewirkt hat. Sein soziales Engagement ist beispiel- haft“, sagte Merkel, die Braun Anfang der neunziger Jahre kennengelernt hatte. „Braun hat Grundlagen geschaffen“ Dr. Theo Zwanziger lässt keinen Zweifel offen, wie wichtig das Wirken seines Vor- Vorgängers für das soziale Engagement bis heute ist: „Egidius Braun ist der große Förderer der dritten Säule des DFB gewe- sen. Ohne die Strukturen und Grundlagen, die er geschaffen hat, könnten wir heute nicht so effektiv arbeiten.“ Grundlagen – damit ist auch und gerade das Benefiz-Länderspiel gemeint, das im Jahr 2010 zu Ehren Brauns in Aachen und ausnahmsweise schon ein Jahr später in Sinsheim, nur ein paar Kilometer entfernt von Sepps Herbergers Heimatort an der Bergstraße, ausgetragen wurde. In der Kai- serstadt Aachen traf Cacau beim 3:0-Sieg über den Fußballzwerg Malta zweimal, in Sinsheim kam es zur Neuauflage des klei- nen WM-Finales – und wieder siegte die DFB-Auswahl. Elite und Engagement, Weltklasse und Wohltätigkeit, das sind keine Widersprüche, das Benefizspiel ist die eventgewordene Schnittstelle. „Die sozialen Aktivitäten des Verbandes intensiv zu fördern und auszu- bauen, heißt im Umkehrschluss doch nicht, den Spitzenfußball und die Nationalmann- schaft zu vernachlässigen“, erinnert Zwan- ziger, der dieser Tage in den Vorstand der Die Eventgewordene Schnittstelle Ein Festtag des Fußballs und der Wohltätigkeit: Alle zwei Jahre veranstaltet die DFB-Stiftung Egidius Braun das Benefiz-Län- derspiel der deutschen Nationalmannschaft. Thomas Hackbarth über die weltweit einzigartige Partie für den guten Zweck.

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