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EBS Jahresbericht 2011

Als Egidius Braun 1992 zum achten Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt wurde, war Nachhaltigkeit ein für einen Sportverband gänzlich ungebräuchlicher Begriff. Heute ist er in aller Munde.

April Nach den schrecklichen Naturkatastrophen in Japan gingen spontane Spenden auf den Konten der DFB-Stiftung Egidius Braun ein. Motiviert davon rief die Stiftung ge- meinsam mit Pierre Littbarski zu einer großen Spendenaktion auf. Über den eige- nen Internetauftritt und in Zusammenar- beit mit dem Deutschen Fußball-Bund und der DFB-Medien GmbH wurden alle deut- schen Fußballvereine zur Hilfe aufgerufen. Mai Der Nettoerlös des Länderspiels Deutsch- land gegen Uruguay am 29. Mai 2011 in Sinsheim ging komplett an die drei DFB- Stiftungen sowie die Bundesliga-Stiftung. Die DFB-Stiftung Egidius Braun ist seit 2001 der Veranstalter der weltweit einzig- artigen Benefiz-Partie. Der Netto-Erlös liegt bei rund 4,3 Millionen Euro. Juni Im Juni besuchte die U 17-Nationalmann- schaft die Casa de Cuna in Querétaro. Dort, wo 1986 die Geschichte der Mexico-Hilfe begann, übergab das Team um Trainer Steffen Freund einige Fußbälle und T-Shirts an die Kinder. Die U 17-Nationalmannschaft nahm im Sommer 2011 in Mexiko an der Junioren-Weltmeisterschaft teil. suchung, noch ein Gutachten – das hilft uns nicht … Was Not tut, sind neue Ideen, die ausprobiert werden und nach positiver Erfahrung anderswo übernommen wer- den.“ Damit meinte er weder Sprunghaf- tigkeit noch hektisches Agieren. Er plä- dierte für Kontinuität und für die Einheit der Organisation – dafür, das Richtige wei- terzuverfolgen, aber gleichzeitig verant- wortungsvoll, kreativ und offen für den Wandel zu bleiben. Zwanzig Jahre später argumentiert der neu gewählte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach anlässlich seiner Antrittsrede in Frankfurt ähnlich, wenn er sagt, dass der DFB eine Weiterentwicklung in allen Bereichen braucht: eine „Evolution“. Er bekannte sich sogar dazu, konservativ zu sein – nämlich im wahrsten Sinne des Wor- tes. Es geht ihm wie Egidius Braun um das Bewahren traditioneller und zeitloser Werte innerhalb des Systems Fußball: „Bei mir ist die Überschrift ‘Evolution, Weiter- entwicklung, Wachsein, Beobachten, wohin der Ball läuft’. Und an den ersten Platz stelle ich die Einheit des Fußballs. Es ist die Einheit von Spitze und Breite, von Profis und Amateuren.“ „Unten fest verankert sein“ Die Bündelung von Profisport und Brei- tensport unter einem Dach war auch für seinen Vorgänger Dr. Theo Zwanziger ein wesentliches Fundament für die Umset- zung von Nachhaltigkeitskonzepten im deutschen Sport. Die Aussage von Egidius Braun galt gewissermaßen auch für ihn: „Ich benutze die Nationalmannschaft, um anderes tun zu können.“ Die Vorbildfunk- tion der Nationalmannschaft und die Attraktivität des Bundesligafußballs sind die sichtbare Spitze, die jene Begeisterung auslöst, die auch Kinder und Jugendliche in die Vereine strömen lässt. Die Zeit, die ihnen dort gewidmet wird, ist eine Inves- tition in die Zukunft. Dabei bedingen sich die großen und kleinen Vereine wie die Teile eines starken Baumes, der sich ohne ein stabiles Wurzelwerk nicht entfalten kann. Werden die Wurzeln vernachlässigt, „dann werden oben am Baum ganz schnell die Blätter welken“, wiederholte Egidius Braun häufig und nahm dabei auch in Kauf, als Fußball- und Sozialromantiker etiket- tiert zu werden. Er sah sich vielfach bestä- tigt durch die weise Formulierung von Kon- rad Adenauer: „Wer oben etwas bewirken will, muss unten fest verankert sein.“ Glänzender Repräsentant Wer etwas verändern will, muss zu vielem bereit, aber nicht zu allem fähig sein. Egi- dius Braun war nicht nur pragmatisch und bodenständig, sondern auch unbeugsam.

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