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EBS Jahresbericht 2015 - Die Ampu-Kids und der „Geist von Malente“

KINDERTRÄUME/FÖRDERANTRÄGE/FLÜCHTLINGE

26 Kinderträume 26 Die „Ampu-Kids“, das sind Kinder im Alter von vier bis 18 Jahren. Sie alle haben schon im jüngsten Alter eine Gliedmaße verloren, tragen hier ein Turnier aus, gespielt wird gemeinsammitdenEltern.„Kinderträume“, einevonderdeutschenNationalmannschaft gestarteteundbisheutezusammenmitder DFB-Stiftung Egidius Braun betriebene Initiative, trägt einen Teil der Kosten des knapp einwöchigen Aufenthaltes. MarieHammer,6JahreundausHildesheim, ist so ziemlich die Kleinste hier, und wenn manMariefragt,wassieamliebstenmacht, sagt sie ohne Zögern: „Tanzen.“ Fußball spielt Marie aber auch sehr gut, ihre Mann- schaft gewinnt das Turnier, und den Pokal bekommtschließlichdiekleineMarieüber- reicht. „Ampu-Kids“ begleitet betroffene Kinder und ihre Eltern im „Leben danach“ Ampu-Vitae.V.isteinInstitutfürAmputations- VorsorgeundIntegration.AndreaVogt-Bolm hatte vor fast zehn Jahren die Idee, und als immer mehr Eltern sich bei ihr meldeten, erweiterte sie die Beratungspalette durch „Ampu-Kids“. 70.000 Erwachsene werden jährlich in Deutschland amputiert, bei Kin- dern sind es 1.000 Amputationen pro Jahr. Ursächlich sind Krebserkrankungen, ange- boreneFehlbildungenundUnfälle.Besonders heimtückisch ist das Bakterium Meningo- kokke, betroffen sind vor allem Säuglinge undKleinkinder.DieUrsachedesauftreten- den schweren Fiebers wird allzu oft nicht sofort erkannt. Häufig kommt es zu mehr- fachenAmputationen.„Kinderkommenmit derSituationbesserzurechtalsdieEltern“, berichtetAndreaVogt-Bolm,deralskleines Kind der Unterschenkel amputiert wurde. „Ich litt nie darunter. Heute versuche ich, aus meinem uneingeschränkten Leben heraus anderen zu helfen.“ Ein Artikel im „Hamburger Abendblatt“ macht ihr Ange- botbekannt,dasTelefonhabedauergeklin- gelt. 2010 wurde ihre Idee bei der Bambi- Verleihung mit 120.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet, denn Ampu-Vita wird ohne jede Abhängigkeit zur Pharmazie oder prothetischenIndustriebetrieben.„Ichkann den Eltern doch nicht zum Abschluss eines BeratungsgesprächsdieVisitenkarteeines Unternehmens geben. Das passt nicht. Daseinistungeheuerwichtig,ichhabeschon ein paar Nächte in Krankenhäusern ver- bracht“,berichtetsie.ZweimalimJahrlädt sie Eltern und Kinder zu Kurzferien ein, diesmal eben nach Malente. Elijah Mesghenna, 5 Jahre, mussten wegen einerMeningokokken-InfektionbeideUnter- schenkelamputiertwerden.Rechtsfehltihm auch das Knie. Die Kinder auf einem Bein sindschnelleralser.AbergeschenkteAbspiele, ein mitleidiges Mitmachenlassen, gibt es in Malente nicht. Jeder muss klarkommen. Irgendwann steht Elijah mitten auf dem Die Ampu-Kids auf den Spuren der deutschen Nationalmannschaft Der „Geist von Malente“ DiesenmalerischenBlickaufdieharmo- nischeSeenlandschaftderHolsteinischen Schweiz haben Generationen von Nati- onalspielern genießen können – von Karl-Heinz Schnellinger bis Rudi Völler. DieSportschuleMalentebotimmerbeste Bedingungen,zweimalwurdediedeutsche MannschaftspäterWeltmeister.Hierauf den Plätzen der Sportschule trainierte das Team. Der „Geist von Malente“ hat seitdem sprichwörtliche Bekanntheit. ImMai2015spieltinMalenteeineandere Mannschaft Fußball. DFB-Redakteur Thomas Hackbarth war mit vor Ort. Stichwort: Kinderträume Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat eine Initiative der deutschenFußball-Nationalmannschaftaufgegriffen,die 2009 im Hinblick auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland eine Million Euro aus Werbeeinnahmen gespendet hatte, um „Kinderträume“ zu verwirklichen. Diese Aktion gilt auch für die Zukunft. Pro Jahr stellen die Nationalmannschaft und die DFB-Stiftung 50.000 Euro bereit. Die Aktion der Nationalspieler und der Stiftung richtet sich an gemeinnützige Organi- sationen, soziale Projekte und Initiativen, die sich nachhaltig um das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern. Bei der Auswahl der Projekte werden insbesondere kleine, lokale Initiativen berücksichtigt, die größtenteils durch ehrenamtliches Engagementgetragenwerden.Bisherwurdensobereitsüber300Projektegefördert.Anträge können direkt bei der Stiftung oder den jeweiligen DFB-Landesverbänden eingereicht werden. Weitere Informationen: www.egidius-braun.de/kindertraeume

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