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EBS Jahresbericht 2012

5 Oktober Als Kind wollte er Lokführer werden. Ja, schon als Kind wollte Egidius Braun die Menschen zu einem Ziel führen. Später, vor und nach der Kriegszeit, wurde er Kartof- felhändler. Er wusste schon immer, was die Menschen brauchten. Er wusste es auch am 24. Oktober 1992, vor 20 Jahren, als er zum DFB-Präsidenten gewählt wurde. Ein Amt, das er krankheitsbedingt am 28. April 2001 aufgeben musste. November Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit? Und wie kann ich sie im operativen Ge- schäft von Unternehmen oder Organisa- tionen effektiv verankern? Wirtschaftsex- pertin Dr. Alexandra Hildebrandt stellt gemeinsam mit Hauke Schwiezer in ihrem Herausgeberband „Gesichter der Nach- haltigkeit” Menschen und Institutionen vor, die sich nachhaltig engagieren. Auch die DFB-Stiftung Egidius Braun ist mit dabei. Dezember Der 25-jährige Daniil Safin ist auf einer Party in Beresniki (Russland), als sein Handy klingelt. Drei Freundinnen werden von Män- nern beleidigt und sexuell belästigt. In Panik rufen sie Daniil an, der sich sofort mit einem Freund auf den Weg macht. Vor Ort prügeln die Angreifer ohne Vorwarnung auf Daniil ein, verletzen ihn lebensgefährlich. Sein Schicksal bewegte viele Menschen in Deutschland. Die Stiftung hilft mit 3.000 €. Keine kurzfristigen Engagements Ein Engagement, wie es die DFB-Stiftung Egidius Braun immer neu anstrebt, kann daher nicht Teil kurzfristiger Strategien sein. Das ist eben charakteristisch für den Gedanken „Stiftung“. Wir reden über Jahre und Jahrzehnte. Das ist kaum jemandem mehr bewusst als Egidius Braun selbst. Es vergeht keine Begegnung, wo er nicht sagt: „Du musst es machen, wenn ich nicht mehr kann!“ Versprochen: Es gibt auch ein Fest „50 Jahre Mexico-Hilfe“! Es ist gar nicht so lange her, dass DFB- Präsident Wolfgang Niersbach die Dimen- sion dieser ersten Schritte mit der Mexico- Hilfe so auf den Punkt brachte: „…den Begriff Nachhaltigkeit, den gab es in den 1980er-Jahren gar nicht so klar, wie er heute formuliert wird. Das war aber – ich würde sagen – eine emotionale Beharr- lichkeit, mit der Egidius Braun bei jeder passenden und auch mal unpassenden Gelegenheit gesagt hat: ‚Denkt ihr an die Kinder in Mexiko?‘ Als Erbe haben Sie uns sehr viel hinterlassen. Es ist neben den klassischen Disziplinen Spitzen- und Brei- tensport das soziale Engagement im DFB als dritte Säule verankert worden. Als Pro- gramm, als erklärten Willen eines Sport- verbandes, eben über die vier Eckfahnen eines Fußballfeldes hinauszublicken…“ In diesem O-Ton des DFB-Präsidenten steckt die eigentliche Leistung der Präsi- dentschaft von Egidius Braun verborgen. Sicher wurde am Anfang „bloß“ Kindern geholfen. Aber dieses Helfen war neu. Nicht die Idee an sich, der DFB hat schon 1955 ein Hilfswerk gegründet, um zu hel- fen, um Fußballern zu helfen, die unver- schuldet in Not geraten waren. Mit dem Fußball Hilfen zu geben, wurde in den 1970er-Jahren auch nach „außen“ getra- gen, um „drinnen“ etwas zu bewegen: Es begannen - tatsächlich mit dem Ersten als Erstem, nämlich Sepp Herberger - die Besuche in Gefängnissen, die heute mit Oliver Kahn und weiteren Mitstreitern in unserer Schwester-Stiftung eine ganz neue Dimension erreicht haben. Mit Egidius Braun kamen als Neues nicht der Kern mit dem Fruchtfleisch, sondern der Ast, der Baum, seine Wurzeln und die Umgebung, in der er wächst. Heute selbst- verständlich „dritte Säule“ genannt, damals mit der Mexico-Hilfe das erste auf Dauer angelegte Projekt außerhalb des „reinen“ Fußballspielbetriebes. Verant- wortung übernehmen für das Ganze, nicht nur im Fußball, sondern in der Gesellschaft, in der wir leben. Der Kreis ist geschlossen Die Mexico-Hilfe war und ist das Symbol für den Start in dieses veränderte Wir- ken, das unter der Federführung von Dr. Theo Zwanziger mit dem DFB-Sportför- derverein, den Benefiz-Länderspielen der Nationalmannschaft, mit der Gründung der DFB-Stiftung Egidius Braun als DFB- Sozialstiftung seine strategisch–struktu- relle Form fand. Ohne all das wäre die heutige intensive Arbeit des DFB an einem Nachhaltigkeitsbericht zum Bun- destag 2013 nicht in dieser Form denkbar. Das Alte aufgebrochen, dem Verband den Anstoß für eine neue Richtung gegeben zu haben, das sind die bleibenden Werte der Präsidentschaft von Egidius Braun. Die Mexico-Hilfe ist dafür das Symbol. Ein Wert in sich, zunächst. Aber auch schon ein Wert zurück: Die breite politische Akzeptanz des Vorhabens, die Fußball- Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu organisieren, wäre ohne einen in der gesamten Gesellschaft aufgestellten DFB sicher nicht ganz so groß gewesen. Ein Wert aber auch zurück in unseren Sport, im Kleinen in Mexiko, als unsere U17-Natio- nalspieler bei der Weltmeisterschaft 2011 in voll mit Mexikanern besetzten Stadien geliebt und angefeuert wurden… man weiß dort sehr wohl, was der deutsche Fußball für die Kinder getan hat. Der Kreis ist geschlossen.

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