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EBS Jahresbericht 2014 - Helfer in der Not – 20 Jahre Ärztefanclub des 1. FC Kaiserslautern

AFRIKA

22 Afrika Klar, dass das runde Jubiläum im Jahr 2014 gebührend gefeiert wurde. Aber Ärzte können nicht nur feiern, sondern ihre Aufgabe auch sehr, sehr ernst neh- men. Vorsitzender Prof. Dr. Burkhard Schappert: „Im Moment kümmern wir uns intensiv um Ruanda. Aber wir waren auch schon in Mexiko aktiv, weil uns Egidius Braun sehr beeindruckt hat. In Indonesien, den Philippinen, Bulgarien und Indien – wegen der Indien-Hilfe von Dr. Markus Merk. Der sollte unser nächs- tes Mitglied werden.“ Diese kleine Vorbemerkung beiseite – wastunÄrzte,dieFansvonKaiserslautern sind, in Ruanda? Schappert: „Wir helfen mit wenig Geld. Und unserem Wissen.“ So ver­geben die derzeit 31 Mitglieder des Fanclubs seit Jahren Mikrokredite. In Ruanda sind es 200 Euro, ein Jahres- einkommen für die Durchschnittsbevöl- kerung. Schappert, der dem Kuratorium derDFB-StiftungEgidiusBraunangehört, sagt: „Wir verteilen ausdrücklich keine Spenden, kein Almosen, sondern erhal- ten das Selbst­wertgefühl der Menschen. Die meisten bemühen sich redlich, den Kredit zurückzuzahlen. Manche schaffen es nicht, aber dann ist es auch keine Katastrophe.“ Hilfe zur Selbsthilfe Leiten lässt sich der Ärztekreis dabei von einem (vermutlich) chinesischen Sprich- wort:„GibeinemHungerndeneinenFisch, underwirdeinmalsatt,lehreihnFischen, und er wird nie wieder hungern.“ Getreu diesesLeitmotivshabendieProfessoren, Doktoren und das medizinische Pflege- personal 2014 mithilfe der Botschaft Ruandas in Berlin auch zwei Turniere für Jugendliche ab zehn Jahren ausgerich- tet.DieBotschaftsorgtedafür,dasssogar NationalspielerinnenundNationalspieler vorbeischauten. Schappert: „So wurde unser Hauptanliegen, die Kids über die GefahrenvonAidsundderenVermeidung aufzuklären, via Fußball voll erreicht. Und diese Jugendlichen werden in ihren Dörfern zu Kommunikatoren.“ Ja, die Ärzte zeigen Flagge, was für einen ansichdiskretenBerufsstandungewöhn- lich ist. Als bei der WM 1998 in Frankreich der Gendarm Daniel Nivel von deutschen Hooligans fast zu Tode geprügelt wurde, trugen sie beim nächsten Länderspiel ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Deutsche Fans gegen Gewalt“. Schappert und seine Ärzte-Kollegen wollen mit der Unterstützung der DFB- Stiftung Egidius Braun und dem Kinder- missionswerk „Die Sternsinger“ auch weiterhin weltweit tätig sein. Eine Bedin- gung allerdings gibt es. Jede Maßnahme ist daran geknüpft, dass familiäre Bande oder eine enge, stabile Verbindung zu Deutschland vorhanden ist, damit von dem Engagement nichts versickert. Egidius Braun ist Ehrenmitglied JetztistSchappert53Jahrealt.Wie sieht es in der Zukunft aus? Allgemeinmedizi- ner Schappert ernsthaft: „Wir öffnen uns ganz langsam auch für den nicht medizi- nischen Bereich, denn die Altersstruktur ändert sich.“ Dann, mit der ihm eigenen feinen Selbstironie, nach wenigen Sekun- denderStille:„Aberwennichsoaltwerde wie Egidius Braun, kann ich den Job doch noch über 30 Jahre machen, oder?“ Apropos Egidius Braun: Der Aachener ist seit 2005 Ehrenmitglied. Doktor zwar, ehrenhalber, doch kein Mediziner. Aber auch ein Helfer in der Not. Helfer in der Not – 20 Jahre Ärzte- fanclub des 1. FC Kaiserslautern Es ist – das muss schon gesagt werden dürfen – ein ziemlich exklusiver Verein, der sich da vor 20 Jahren nach einer Fortbil- dungsveranstaltung gegründet hat. Zum einen musste jedes Mitglied Fan des 1. FC Kaiserslautern sein. Zum anderen musste jeder Interessent im ärztlich-medizinischen Bereich arbeiten. Das schränkt den Zugang in den Ärzte-Fanclub des 1. FC Kai- serslautern ziemlich ein. Rainer Kalb über einen nicht nur deshalb ganz besonderen Fanclub.

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