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EBS Jahresbericht 2012

Afrika

wicklungszusammenarbeit hat in der rhein- land-pfälzischen Bevölkerung breite Reso- nanz und Zustimmung gefunden“, betont Schappert. Institutionen kooperieren län- derübergreifend miteinander - Schulen und Kommunen, aber auch Akteure aus dem Fußballbereich. Dazu zählt mittler- weile auch Schapperts Wirken, denn sein Engagement ist heute im Ärzte-Fanclub des 1. FC Kaiserslautern angesiedelt: „Der Fanclub ist sozusagen Hauptsponsor unse- res Bemühens.“ Dem Verein steht Schap- pert als Vorsitzender vor, teilt gemeinsam mit Fachkollegen die Leidenschaft für die „Roten Teufel“ vom Betzenberg. Egidius Braun ist Ehrenmitglied des Fanclubs. Bei dem viermaligen Deutschen Meister aus der Barbarossastadt gehört Schappert dem Ehrenrat an. An die Anfänge seines Engagements in Ruanda erinnert er sich noch gut: „Es war zu Beginn des Jahres 2002, ich war zu dieser Zeit Vorsitzender der Aids-Hilfe Mainz, als mich der damalige rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber bat, einmal nach Ruanda zu fliegen, um zu überlegen, was wir dort gegen HIV und Aids tun können.“ Hilfe zur Selbsthilfe Neben der frühzeitigen Erkennung einer Virusinfektion und entsprechender Prä- ventionsmaßnahmen engagieren sich Schappert und seine Mitstreiter in Ruanda auch finanziell, vergeben Mikrokredite an HIV-positive Frauen und Aids-Waisen. „Wir wollen Hoffnung spenden und die Mög- lichkeit zur Existenzgründung ermögli- chen“, sagt der 51-Jährige. Die wirtschaft- lichen Verhältnisse in dem Land, dessen Geschichte von wiederkehrenden Kämpfen zwischen den Volksgruppen der Hutu und der Tutsi bestimmt ist, deren Rivalität 1994 in einem grausamen Völkermord gipfelte, dem nach Schätzungen fast eine Million Menschen zum Opfer fielen, sind bis heute alles andere als gut. Der Genozid, die mas- senhafte Vertreibung und die spätere Rück- kehr von etwa 3,8 Millionen Flüchtlingen haben Ruandas Entwicklung um Jahre zurückgeworfen und die sozialen Struktu- ren geschwächt. Große Teile der Bevölke- rung sind traumatisiert, und die Auswir- kungen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind noch immer spürbar. Nur insgesamt sechs Prozent der Haus- halte haben Strom, in den ländlichen Regio- nen nicht einmal ein Prozent. Rund 440 Euro beträgt nach BMZ-Angaben das jähr- liche Pro-Kopf-Einkommen. Stiftung und Sternsinger als Unterstützer mit dabei Mit den Mikrokrediten finanziert werden beispielsweise Nähmaschinen und pas- sende Stoffe. Die damit hergestellten Waren können dann auf dem Markt ver- kauft werden. Mit den erwirtschafteten Einkünften können die Menschen später den Kredit zumindest teilweise zurückzah- len, das stiftet neues Selbstvertrauen. „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe, eröffnen neue Möglichkeiten. Wir müssen wegkommen vom Bittstellertum.“ Entscheidend unter- stützt wird gerade diese Hilfsmaßnahme durch Christine Nkulikiyinka, die ruandi- sche Botschafterin in Deutschland. „Chris- tines Mutter ist die gute Seele unserer Projekte in Ruanda. Es ist wichtig, starke Partner vor Ort zu haben.“ Starke Partner hat Schappert auch in der DFB-Stiftung Egidius Braun und dem Kindermissions- werk„DieSternsinger“.BeideEinrichtungen stehen solidarisch an seiner Seite: „Es ist schön, dass die Stiftung und das Kinder- missionswerk mit dabei sind, unseren finan- ziellen Einsatz schnell und unbürokratisch verdoppeln. So hilft ein Euro doppelt.“ Mikrokredite in Höhe von 10.000 Euro wur- denbereitsvergeben.DieIdeengehenBurk- hard Schappert nicht aus, aktuell arbeitet er daran, dass Medizinstudierende nicht nur ihre Famulatur, sondern im Rahmen des Praktischen Jahres ihr viermonatiges Wahltertial vor Ort absolvieren können. Auch Fußballturniere im Rahmen derAids- Präventionsmaßnahmenwurdenschonaus- gerichtet, weitere sind in Planung. „Unsere Hilfe ist nicht weltbewegend, sie ist nur ein ‚Tropfen auf den heißen Stein‘, aber wir können gemeinsam Leben retten!“ Stichwort: Afrika-Hilfe Die erste Zuwendung der DFB-Stiftung Egidius Braun ging im Jahr 2001 an ein Projekt in Kenia. Seitdem unterstützt die Stiftung nach dem Motto „Fußballern beim Helfen helfen“ Initiativen und Maß- nahmen von „Fußballern“ in Afrika. Soli- darisch gefördert werden unter ande- rem Projekte von Fußballvereinen oder Einzelpersonen, die sich auf dem zweit- größten Erdteil engagieren. Zum Bei- spiel die vom früheren DFB-Spielaus- schussvorsitzenden Hermann Selbherr initiierte Togo-Hilfe Wangen oder die Aids-Hilfeprogramme von Prof. Dr. Burk- hard Schappert in Ruanda. Gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ wird in Südafrika zudem das Zirkusprojekt Zip Zap gefördert. Weitere Informationen: www.egidius-braun.de

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